Alfred Verdroß-Droßberg
Alfred Verdroß-Droßberg, * 22. Februar 1890 Innsbruck, † 27. April 1980 Innsbruck, Völkerrechtler, Rechtsphilosoph.
Biografie
Trat nach dem Studium (Dr. jur.) und Militärdienst 1918 ins Ministerium des Äußeren ein, das er 1924 als stellvertretender Leiter der Völkerrechtsabteilung verließ. Er lehrte ab 1924 (ao. Prof., ab 1925 o. Prof.) an der Universität Wien. 1938 wurde ihm von den Nationalsozialisten die Lehrbefugnis entzogen. Nach dem zweiten Weltkrieg intensiv am Wiederaufbau der Universität beteiligt (1951 bis 1953 Rektor), lehrte er bis zu seiner Emeritierung (1960).
Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen. Verdroß-Droßberg gilt als Erneuerer der christlichen Völkerrechtslehre und als Begründer einer katholischen rechtsphilosophischen Schule. 1936 bis 1945 und ab 1951 war er Herausgeber der "Zeitschrift für öffentliches Recht". Zusammen mit Hans Kelsen und Adolf Julius Merkl zählt Verdross zu den Gründerfiguren und Hauptvertretern der Wiener Schule der Rechtstheorie.
Mitglied der Völkerrechtskommission der Vereinten Nationen, Richter am Europäischen Gerichtshof (1958 bis 1977).
Ehrenring der Stadt Wien (1960), Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaften (1967).
Literatur
- Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
- René Marcic [Hg.]: Internationale Festschrift für Alfred Verdroß-Droßberg zum 80. Geburtstag. München: Fink 1971
Alfred Verdroß-Droßberg im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.