Amtskalender
Amtskalender. Der erste Staatskalender erschien aufgrund eines von Leopold I. am 10. Jänner 1702 an den Reichshofbuchdrucker Johann Baptist Schönwetter erteilten Privilegs 1702 (danach 1704 und 1706-1711). 1719 (auch 1721 und seit 1723 jährlich) erschien der „Kaiserlich und Königliche wie auch erzherzogliche und deren Residenz-Stadt Wienn Staats- und Stands-Calender". Ab 1738 besorgte Leopold Johann Kaliwoda die Herausgabe des Staatskalenders (ab 1750 alle zwei Jahre, ab 1772 wieder jährlich). 1775 erhielt der Kalender den neuen Titel „Schematismus der k. k. wie auch erzherzoglichen Instanzien". 1776 verkaufte Kaliwoda an Josef Gerold (1776-1806 „Hof und Staats-Schematismus", ab 1807 „Hof- und Staats-Schematismus des Österreichischen Kaisertums"; Unterbrechungen der Herausgabe 1777, 1786, 1790, 1792, 1809/1810, 1815). Ab 1817 erfolgte eine Zweiteilung mit doppeltem Register. 1848-1873 erschien der Amtskalender nur sporadisch in verschiedenen Ausführungen, regelmäßig in der Staatsdruckerei. In der Ersten Republik erschien der „Niederösterreichische Amtskalender" (begründet 1865), dann (1922-1937) der neue „Österreichische Amtskalender" (1938 nur in gehefteten Bürstenabzügen in wenigen Bibliotheken vorhanden).
Nach 1945 wurde die Herausgabe des Österreichischen Amtskalenders wieder aufgenommen.
Literatur
- Hanns Jäger-Sunstenau: Wappen, Stammbaum und kein Ende. Ausgewählte Aufsätze aus vier Jahrzehnten. Wien [u.a.]: Böhlau 1986, S. 242 ff. (250 Jahre Amtskalender in Österreich), S. 247 ff. (Staats- und Amtskalender in Österreich als wichtige genealogische Quelle)