Anna Ehm

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Ehm, Anna
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  31496
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 25. April 1903
GeburtsortOrt der Geburt Aderklaa, Niederösterreich
SterbedatumSterbedatum 26. Dezember 1963
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Pädagogin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Neuland – Leiterin ((bis 26.12.1963)

Anna Ehm, * 25. April 1903 Aderklaa, Niederösterreich, † 26. Dezember 1963 Wien, Pädagogin.

Biographie

Anna Ehm absolvierte nach dem Besuch der Volks- und Bürgerschule in Deutsch-Wagram die Lehrerinnenbildungsanstalt der Ursulinen in Wien, die sie 1923 abschloss.

Schon während ihrer Ausbildung zur Lehrerin stieß die junge Frau zum "Christlich-deutschen Studentenbund", aus dem 1926 durch Fusion mit einem zweiten Verein die "Neuland"-Bewegung hervorging. Bereits im Herbst 1921 scheint sie im Redaktionsteam der Vereinszeitschrift "Neue Jugend" auf, 1926 und in den Folgejahren als Mitglied der Bundesführung von "Neuland". Als erster katholischer Verein erklärte "Neuland" die Unvereinbarkeit der Mitgliedschaft mit dem Nationalsozialismus; viele seiner Mitglieder prägten das politische, mediale und religiöse Leben Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg mit, unter ihnen beispielsweise Kardinal Franz König, der Publizist Otto Schulmeister oder die ÖVP-Politiker Felix Hurdes und Lois Weinberger. "Neuländer" spielten auch eine wesentliche Rolle bei der kulturpolitischen Neuorientierung der Kirche in Sachen moderner Kunst und Architektur (Otto Mauer).

Um Anna Ehm bildete sich ab Mitte der 1920er Jahre eine Gruppe junger Lehrerinnen und Kindergärtnerinnen, die aus bescheidensten Anfängen heraus den Grundstein für die noch heute bestehenden Neuland-Schulen legten. Im Februar 1926 unterbreitete Ehm Bundeskanzler Ignaz Seipel die Idee der Gründung einer katholisch geprägten Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht. Im Mai des gleichen Jahres wurde eine ehemalige Militärbaracke aus dem Ersten Weltkrieg im Kaasgraben (Grinzing) angekauft. Im November 1926 eröffnete der Kindergarten unter Leitung einer Montessori-Pädagogin, im September 1927 nahm die Volksschule für Buben und Mädchen den Betrieb auf. 1931 konnte die Schule in das nach Plänen von Clemens Holzmeister errichtete Schulgebäude in der Alfred Wegener-Gasse übersiedeln, 1932 kam ein Realgymnasium für Buben und Mädchen inklusive Halbinternat und Internat hinzu.

Das Schulwerk, dessen Einrichtungen zum Zeitpunkt des "Anschlusses" Österreichs von 720 Schülerinnen und Schülern besucht wurde, wurde im Sommer 1938 aufgelöst und enteignet. Anna Ehm führte nun gemeinsam mit einigen Mitarbeiterinnen in Prodersdorf an der Leitha ein Heim für vorschulpflichtige Kinder.

Im Mai 1945 wurde das beschädigte Schulgebäude dem Eigentümer zurückgegeben. Die Volksschule konnte noch im gleichen Jahr wiedereröffnet werden, die anderen Einrichtungen folgten bald darauf. 1947 wurde zusätzlich eine "Neuland-Schule" am Laaer Berg in Wien-Favoriten eröffnet. Anna Ehm leitete das Schulwerk bis zu ihrem plötzlichen Tod am 26. Dezember 1963. Sie wurde wenige Tage später auf dem Friedhof Grinzing zu Grabe getragen.

Literatur

  • Paula von Preradović: Die Neuland-Schulsiedlung in Grinzing-Wien (Wien o.J.)
  • Institut Neulandschulen – 50 Jahre Laaerberg, Grinzing 70 Jahre (Wien 1997)
  • Franz M. Kapfhammer: Neuland. Erlebnis einer Jugendbewegung (Graz/Wien/Köln 1987)
  • Gerhard Seewann, Österreichische Jugendbewegung 1900 bis 1938, 2 Bände (Frankfurt/Main 1971)
  • Volksblatt, 31.12.1963, S. 4.

Weblinks

AEIOU: Anna Ehm