Antonio Maria Niccoló Beduzzi
Antonio Maria Niccoló Beduzzi, * 1675 Bologna, † 4. März 1735 Stadt 329 (Merkleinsches Haus; 1, Am Hof 7), Theateringenieur, Bühnendekorationsmaler, Maler.
Beduzzi war Mitglied der Accademia Clementina (Bologna), vielleicht Lehrer des Donato Felice d' Allio. Nach Tätigkeit in Melk (1703) wurde Beduzzi 1705 von der Spanischen Bruderschaft bei St. Michael mit dem Auftrag für ein "Castrum doloris" für Leopold I. bedacht (Stich von Pfeffel und Engelbrecht); er schuf 1711 auch das "Castrum doloris" für Josef I. (Stich von Benjamin Kenckel) und zeichnete das Titelblatt zu Herrgotts 1737 gedruckter "Genealogia diplomatica Augustae gentis Habsburgicae". Ab 1708 baute er das älteste Kärntnertortheater (eröffnet 23. November 1709, abgebrannt 3. November 1761); der Bau wird meist fälschlich Domenico Martinelli zugeschrieben. Beduzzis Hauptwerk sind die virtuos gemalten Fresken im großen Landhaussaal (nach einem Programm des Historiographen Giovanni Comazzi; 1710). Ab 1711 arbeitete Beduzzi in Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg.
Siehe auch Beduzziweg.
Literatur
- Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Tusch 1974-1980
- Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
- Albert Ilg: Antonio Beduzzi. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien 30 (1894), S. 67 ff.
- Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 1: Plastik in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1970 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/1), S. 126, 135 f.
- Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 2: Geschichte der Malerei in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1955 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/2), S. 79
- Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 3: Geschichte der Architektur in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1973 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/3), S. 14, 25
- Alphons Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der neuen Burg. Wien: F. Berger 1941 (Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes, 2), S. 383
- Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 32, 73, 144, 183
- Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, Register
- Rupert Feuchtmüller, Der barocke Freskenzyklus Antonio Beduzzis im Niederösterreichischen Landhaus. In:Alte und moderne Kunst. Österreichische Zeitschrift für Kunst, Kunsthandwerk und Wohnkultur. Heft 2/4. Innsbruck / Salzburg: AMK-Verlag / Wien: Österreichischer Bundesverlag 1957, S. 2 ff.
- Alte und moderne Kunst. Österreichische Zeitschrift für Kunst, Kunsthandwerk und Wohnkultur. Heft 165. Innsbruck / Salzburg: AMK-Verlag / Wien: Österreichischer Bundesverlag 1979, S. 36 ff.
- Wiener Geschichtsblätter 2 (1947), S. 43
- Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Band 2. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906, S. 157
- Heinz Schöny: Wiener Künstler-Ahnen. Genealogische Daten und Ahnenlisten. Wiener Maler. Band 1: Mittelalter bis Romantik. Wien: Selbstverlag der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft "Adler" 1970, S. 74
- Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 67 f., 101
- Felix Czeike: VI. Mariahilf. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 6), S. 50
- Wolfgang Mayer: XII. Meidling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 12), S. 22
- Wiener Diarium 1709, Nr. 661
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 2. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 278