Arthur Lanc

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Lanc, Arthur
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  46501
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 20. März 1907
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 20. Mai 1995
SterbeortSterbeort Gmünd
BerufBeruf Arzt
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 23.09.2024 durch WIEN1.lanm09ua2
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Gmünd – Gemeinderat (1955 bis 1970)

  • Gerechter unter den Völkern (Übernahme: 19. Juni 1986)

Arthur Lanc, * 20. März 1907 Wien, † 20. Mai 1995 Gmünd, Arzt.

Biographie

Der Sohn eines Schneiders schloss sich als Schüler des Gymnasiums Wien 2, Zirkusgasse, wo er 1927 maturierte, dem katholischen Farbstudententum an. Nach dem Medizinstudium an der Universität Wien (Promotion 1934) war Lanc zuerst Sekundararzt in einem Krankenhaus, bevor er als Amtsarzt nach Gmünd wechselte.

Im Frühsommer 1944 traf ein Transport von 1.700 ungarischen Juden zu Fuß in Gmünd ein. Die mangelhaft bekleideten und ausgehungerten Menschen wurden in einem Getreidespeicher auf engstem Raum untergebracht und zunächst in einer Kartoffelverwertungs-Fabrik eingesetzt. Dr. Fisch, ein Arzt, der dem Transport angehörte, nahm mit Lanc Kontakt auf, sodass dieser von den dort herrschenden Umständen erfuhr. Er und seine Frau Maria beschlossen, den Lagerinsassen nach Möglichkeit zu helfen, um deren Leiden zu lindern. Sie sammelten Kleider, Lebensmittel, Medikamente sowie Säuglings- und Kinderwäsche. Als Fisch vom Lagerkommandanten Ausgehverbot bekam, ging Lanc ins Lager, besuchte den Krankenbau der Juden, verteilte Essen, Medikament, Desinfektionsmittel und Instrumente, untersuchte die Kranken und sorgte für ihre Heilung.

Mit Herannahen der Roten Armee wurden die Gefangenen in Konzentrationslager deportiert. Lanc und seine Frau fassten den Plan, zumindest einigen der Insassen das Leben zu retten. Mit Hilfe eines befreundeten Tierarztes konnte ein Versteck in Hoheneich bei Gmünd gefunden werden. Bevor am 16. Februar 1945 der Transport abgehen sollte, konnten Fisch und zwei weitere jüdische Gefangene, die Krankenschwester Piroska Blau und György Ujhely, ein Rechtsanwalt aus Sopron, entkommen und bis zum Kriegsende unentdeckt bleiben.

Nach dem Krieg war Lanc weiterhin als Amtsarzt in Gmünd tätig. 1973 ging er als Hofrat in Pension. Daneben betrieb er bis 1986 eine eigene Ordination. Von 1955 bis 1970 saß er für die ÖVP im Gemeinderat von Gmünd. 1986 wurden Arthur Lanc und seine Frau Maria von Yad Vashem mit der Auszeichnung "Gerechte unter den Völkern" geehrt. Lancplatz

Literatur