Aschenmann
Aschenmann. Das Heizen mit Holz, das in Wien bis ins 19. Jahrhundert gebrauchlich war (das Heizen mit Steinkohle setzte sich trotz des Vorbilds von England und Belgien und obwohl man 1758 auch ein Steinkohlenlager bei Thallern entdeckt hatte, nicht durch), hatte auch Verbrennungsrückstände in Form von Asche zur Folge. Diese Holzasche wurde einer Weiterverwendung durch die Seifensieder und die Leinwandbleicher zugeführt (erst später wurde die Holzasche durch Soda und Pottasche ersetzt). Das Einsammeln der Asche besorgten die Aschenmänner beziehungsweise -träger: Leute aus ärmeren Volksschichten, die sich einen bescheidenen Verdienst sicherten. Wahrscheinlich gingen sie in einem bestimmten Rayon von Haus zu Haus; jedenfalls gehörten sie zu den gewohnten Erscheinungen des Alltagslebens. Georg Opitz hat einen Aschenmann im Bild festgehalten (unter dem Rock trug er ein Fürtuch, auf dem Kopf einen breitrandiger Hut, auf dem Rücken eine hölzerne Butte); Ferdinand Raimund hat ihm ein literarisches Denkmal gesetzt.