Autorufsäulen

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Autorufsäule (1926)
Daten zum Begriff
Art des Begriffs
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Autoruf-Apparat, Autorufstelle, Taxirufstelle, Taxiruftelefon
Frühere Bezeichnung
Nachweisbar von 1926
Nachweisbar bis
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Taxi, Funktaxi
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 23.07.2024 durch WIEN1.lanm08gat
BildnameName des Bildes Autorufsäule.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Autorufsäule (1926)

Die Autoruf-GmbH. errichtete ab 1926 bei Taxistandplätzen Autorufsäulen, welche per Telefon erreicht werden konnten.

Der Betrieb in den ersten Jahren

Die erste Autorufsäule wurde am 5. Oktober 1926 am Taxistandplatz in der Babenbergerstraße probeweise in Betrieb genommen, war ca. zwei Meter hoch, rot lackiert und trug eine weiße Tafel mit der Aufschrift "Autoruf" sowie der entsprechenden Nummer.[1] Der reguläre Betrieb der Autorufsäulen startete am 5. März 1927 an 36 Standplätzen.[2] Der Taxilenker konnte gegen Gebühr (1926: Einwurf von 20 Groschen, 1927: je nach Autogröße 50 beziehungsweise 80 Groschen)[3] das Gespräch entgegennehmen und schlug diesen Betrag auf den Fahrpreis auf. Ein Großteil der Autorufsäulen wurde zunächst in den inneren Bezirken aufgestellt. Da sich aber nicht alle Standorte als rentabel erwiesen, wurden einzelne Autorufsäulen bereits 1927 versetzt. Besonders die Autorufsäulen am Praterstern, in Döbling und Hietzing wurden stark genutzt. Im 20. Bezirk konnte aufgrund der mangelnden Infrastruktur trotz hohen Bedarfs anfangs keine Autorufsäule aufgestellt werden.[4] Der Betrieb erfolgte in der ersten Zeit nicht ganz reibungslos: Im ersten Betriebsjahr wurden vor allem die häufigen auftretenden Fehlverbindungen angeprangert, die Kosten für die Chauffeure verursachten.[5] Als Reaktion wurden 1927 fünfzehn Chauffeure als Vertrauensmänner (mit blauen Abzeichen) angestellt, die die Autorufsäulen täglich kontrollieren sowie Beschwerden der anderen Chauffeure entgegennehmen sollten. [6]. Da im ersten Betriebsjahr die Telefonnummern der Standorte noch nicht in den Telefonbüchern verzeichnet waren, sollte eine schriftliche Verständigung aller 85.000 Telefonanschlussinhaber erfolgen.[7]

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Zwar waren die Autorufsäulen teilweise auch nach dem Zweiten Weltkrieg noch in Betrieb (bspw. beim Schottentor), sukzessive wurden diese jedoch durch die Einführung der Funktaxis verdrängt.

Mit 16. August 1950 nahmen fünf Standorte den Betrieb wieder auf.[8] Dabei handelte es sich um folgende Standorte:

  • 3., Landstraßer Hauptstraße
  • 4., Wiedner Hauptstraße
  • 9., Berggasse
  • 13., Hietzinger Brücke
  • 18., Walrißstraße

Weitere Standorte folgten im Laufe des Jahres 1950[9], zusätzliche 10 im Jahr 1951.[10] Bis 1960 war die Zahl auf 80 angewachsen.[11]

Quellen

Zeitungsartikel

Archivalien

Literatur

  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 247

Einzelnachweise