Beatrix Kempf

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Kempf, Beatrix
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Hönigschmid, Beatrix
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  44206
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 1. November 1908
GeburtsortOrt der Geburt
SterbedatumSterbedatum 19. August 2009
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Redakteurin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 3.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
BestattungsdatumDatum der Bestattung  2. September 2009
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Hietzinger Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 23. Dezember 1968)
  • Ehrenmitglied der Wiener Sektion von Zonta (Verleihung: 1995)

Beatrix Kempf, * 1. November 1908 Fiume, † 19. August 2009 Wien, Redakteurin, Autorin.

Biographie

Beatrix Maria Johanna Kempf, geborene Hönigschmid, stammte aus einer "altösterreichischen" Familie. Sie wurde am 1. November 1909 als Tochter von Franz Hönigschmid und Bice Hönigschmid, geborene Grossich, geboren. Hönigschmid war hochdekorierter Oberst des k.k. Generalstabes gewesen, hatte als Direktor der Georg Schicht AG in Aussig an der Elbe (Ústí nad Labem, Tschechien) und als Mitglied des Aufsichtsrates der Unilever in Wien gearbeitet.

Beatrix Kempf besuchte die Volksschule in Wien und das Gymnasium in Böhmen und Italien. Nach Studien an der Deutschen Universität Prag und in Paris promovierte sie 1932 in Prag zum Dr. phil. und absolvierte ein Volontariat im Verlag Oldenbourg. Als Angehörige der deutschen Minderheit in der Tschechoslowakei wurde Kempfs Familie Mitte der 1940er Jahre aus ihrer Heimat vertrieben. Ihr Mann, Ingenieur Dr. Viktor Kempf, kam in Prag ums Leben. Kempf floh mit ihrer Tochter Beatrice nach Österreich.

Von 1946 bis 1973 arbeitete sie im Bundespressedienst des Bundeskanzleramtes als Redakteurin und später Chefredakteurin. Mit Entschließung des Bundespräsidenten vom 23. Dezember 1968 wurde ihr das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.

1959 wurde Kempf Mitglied und später auch Funktionärin der internationalen Organisation "Zonta". Diese setzte es sich zum Ziel, den rechtlichen, wirtschaftlichen, gesundheitlichen und beruflichen Status von Frauen weltweit zu verbessern. 1995 wurde sie Ehrenmitglied der Wiener Sektion von Zonta. In einem Nachruf auf Kempf wird sie als "devoted advocate for women's rights" bezeichnet und als interessante Gesprächspartnerin beschrieben: "Club members were always fascinated by stories she shared about her life and experiences and enjoyed her discussions of politics and trends of the new century."

Kempf beschäftigte sich jahrelang mit der Friedensforschung und Friedensbewegung: 1964 erschien ihr Buch "Bertha von Suttner. Das Lebensbild einer großen Frau. Schriftstellerin, Politikerin, Journalistin", die erste Biographie Suttners, für die sie sich intensiv mit den Ursprüngen und der Geschichte der Friedensbewegung befasst hatte. Nach ihrer Pensionierung im Jahr 1973 übernahm Kempf die Redaktion der Zeitschrift "Wiener Blätter zur Friedensforschung". Beim Internationalen Bertha-von-Suttner-Symposion "Friede − Fortschritt − Frauen" 2005 in Eggenburg sprach Kempf über "Die Person Bertha von Suttner". Außerdem war sie Beirätin im Verein "Universitätszentrum für Friedensforschung", der die Ergebnisse der Friedensforschung einer breiten Öffentlichkeit vermitteln will.

Kempf starb am 19. August 2009 im Alter von einhundert Jahren und wurde am 2. September 2009 am Friedhof Hietzing beigesetzt.

2016 wurde in der Seestadt Aspern die Beatrix-Kempf-Gasse nach ihr benannt.

Werke

  • Beatrix Kempf: Bertha von Suttner und die "bürgerliche" Friedensbewegung. In: Friede − Fortschritt − Frauen. Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner auf Schloss Harmannsdorf. Wien: LIT-Verlag 2007, S. 45 ff.
  • Beatrix Kempf: Bertha von Suttner. Schriftstellerin − Politikerin − Pazifistin. München: Heyne 1987
  • Beatrix Kempf: Bertha von Suttner. Eine Frau kämpft für den Frieden. Freiburg: Herder Bücherei 1979
  • Beatrix Kempf: Bertha von Suttner. Das Lebensbild einer großen Frau. Schriftstellerin, Politikerin, Journalistin. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1964 (2. Aufl. 1965)

Literatur

  • Rudolf Weiler: "Friedensforschung". In: Ernst Christoph Suttner [Hg.]: Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien, 1884−1984. Festschrift zum 600-Jahr-Jubiläum. Redaktion: Elisabeth Kovács und Christine Mann. Berlin: Duncker & Humblot 1984, S. 49
  • Lebenslauf in: Bertha von Suttner. Eine Frau kämpft für den Frieden. Freiburg: Herder Bücherei 1979
  • Todesanzeige von Franz Hönigschmid. In: Aussiger Bote 9 (1957) 5, S. 183 [Stand: 17.05.2016]