Bettelvogt
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Daten zum Begriff
Bettelvogt (auch Sterzenmeister, später: Bettelrichter), hieß im 15. Jahrhundert derjenige, dem die Aufrechterhaltung der durch die Bettlerordnung vorgeschriebenen Gesetze oblag. In der Bettlerordnung von 1443 ("Ordnung von eines Sterzenmaister und der Petler wegen") wird Hanns Weidenberger als Sterzenmeister genannt. Unverschuldet Verarmte bedurften nur einer einfachen Meldung beim Bettelvogt, um das sogenannte Bettlerzeichen (ein um den Hals zu tragendes gelbes Tuch) zu erhalten, das sie zum Betteln berechtigte (vorausgesetzt, dass sie nachweisen konnten, die christlichen Gebete zu kennen, mindestens einmal im Jahr zur Beichte gegangen zu sein und kommuniziert zu haben).
Literatur
- Jakob Ebner: Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin / Boston: de Gruyter 2015, S. 94
- Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 12