Brunnensage
Brunnensage (2, Taborstraße 20). An eines der ältesten Einkehrwirtshäuser der Leopoldstadt, das hier gestandene Haus "Zum goldenen Brunnen", rankt sich eine Sage, die wahrscheinlich eine moderne literarische Erfindung zur Erklärung des Hausnamens darstellt, da sie in älterer Zeit nicht belegt ist.
Durch Seuchen und Krieg, heißt es,sei der Besitzer verarmt. Als die Wirtin in ihrer Not beim Gnadenbild Mariens in der Stephanskirche betete, habe die Mutter Gottes zu ihr gesagt: "Geh heim, schöpfe aus dem Brunnen im Hof Wasser für die Pferde, aber nur so viel, als die Tiere brauchen. In jedem Eimer wirst du am Boden ein Goldstück finden." Diese Goldstücke stellten die Wohlhabenheit der Hausbesitzer wieder her und das Wirtshaus erhielt vom Volk seinen Namen. Als der Wirt schließlich maßlos wurde und eines Nachts Eimer um Eimer aus dem Brunnen schöpfte, wurde kein einzes Goldstück mehr gefunden.