48° 12' 31.03" N, 16° 22' 36.98" E zur Karte im Wien Kulturgut
1, Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 3 (Konskriptionsnummer 758f.). Durch einen Durchgang in diesem Gebäude gelangt man vom Dr.-Ignaz-Seipel-Platz auf die Wollzeile. Das Gebäude setzt sich aus den Konskriptionsnummern 758 und 759 zusammen, wobei Erstere ehemals wiederum aus zwei Häusern bestand, die beide ab den 1370ern nachzuweisen sind und ca. 1640 zu einem verbaut wurden. Gegen Ende des Bestehens könnte hier das Kaffeehaus "zur Schmauswaberl" bestanden haben.[1] 1903 erfolgte der Abriss.
Auch Konskriptionsnummer 759 kann seit den 1370ern nachgewiesen werden. Der vormalige Bürgermeister von Wien, der Münzmeister Niklas Untermhimmel (bei Paul Harrer-Lucienfeld Niclas Undernhimel) verkaufte das Haus Stadtrat Reinhart Tettlinger. 1489 wurde das Haus von Leonhard Frumon von Hirssau für die Stiftung von Paul Wann von Kemnat gekauft. Die erst 1498 aktivierte Stiftung führte in dem Haus eine Burse, die nach dem Stifter "Pauli Burse" genannt wurde. Die Bursa Pauli, die später nicht mehr mit dem Stifter, sondern mit dem Apostel Paulus assoziiert wurde, wurde bereits Anfang des 16. Jahrhunderts wieder verkauft. Auch dieses Objekt wurde 1903 abgerissen.
1904 wurde auf der Grundfläche beider Häuser ein 703 m² Grundfläche umfassender fünfstöckiger Neubau errichtet, "der die Geschlossenheit des Universitätsplatzes ganz empfindlich störte. Als Eigentümer des Neubaus weist der H.K. von 1911 Mathilde Gotthardt aus Berlin aus. Mit Kaufvertrag vom 27. September 1916 wurde das Haus von der Firma Gartenberg & Schreier erworben, mit Kaufvertrag vom 28. April 1937 von der Österreichischen Ordensprovinz der Gesellschaft Jesu."[2]
In diesem Hause befand sich das Afrikanische Museum.
Kriegsschäden
Am 5. November 1944 legte ein Bombenvolltreffer den ganzen, oberhalb des Schwibbogens befindlichen Teil des Hauses in Trümmer, der seither wieder hergestellt wurde.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 2. Teil. Wien ²1954 (Manuskript im WStLA), S. 346-351