Christoph Lesigang
Christoph Lesigang, * 08.09.1937 Wien, Arzt, Künstler.
Biografie
Nach dem Besuch eines humanistischen Gymnasiums nahm Christoph Lesigang das Studium der Medizin an der Universität Wien auf, das er 1964 mit der Promotion abschloss. In den folgenden Jahren wirkte er bei Hans Asperger an der Universitäts-Kinderklinik in Wien, wo er eine Ausbildung zum Facharzt für Kinderheilkunde (mit Schwerpunkt Kinderneuropsychiatrie) absolvierte. Bereits in dieser Zeit beschäftigte er sich mit der Früherfassung von cerebralen Entwicklungsstörungen. 1978 konnte sich Lesigang habilitieren.
1978 unterstützte der Kinderfacharzt die Vereinigung zugunsten körper- und mehrfachbehinderter Kinder und Jugendlicher für Wien, Niederösterreich und das Burgenland (VKKJ), die aus einer Elterninitiative hervorgegangen war, bei der Gründung eines Ambulatoriums in der Märzstraße im 15. Wiener Gemeindebezirk. Aus dieser Institution ging das heutige Zentrum für Entwicklungsneurologie und Sozialpädiatrie in der Graumanngasse (Ambulatorium Wiental) hervor. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stand und steht die therapeutische und medizinische Betreuung entwicklungsverzögerter und behinderter Kinder und Jugendlicher, die in dieser Form von einer stationären Einrichtung wie der Kinderklinik nicht angeboten werden konnte. Dabei wurde nicht nur auf Behindertenfreundlichkeit in der Gestaltung der Räumlichkeiten geachtet, sondern auch in der Therapie auf eine ganzheitlichere Sicht der Behinderung Wert gelegt.
Christoph Lesigang wirkte 25 Jahre lang als ärztlicher Leiter der "Kindersozialdienste". Die Stadtgemeinde Klosterneuburg zeichnete ihn für diese verdienstvolle Tätigkeit mit dem Goldenen Stadtwappen aus. Seine Erfahrungen im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie schlugen sich auch in zahlreichen Publikationen in Fachzeitschriften und Vorträgen nieder.
Nach seiner Pensionierung 1999 widmete sich Lesigang intensiv der Malerei. In zahlreichen Ausstellungen konnte er seither seine Werke präsentieren, so beispielsweise einen Bilderzyklus zum Gilgamesch-Epos 2004 im Martinskeller (Klosterneuburg), "Kunst und Medizin" 2006 an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, 2007 im Rahmen der Herbstausstellung des Österreichischen Ärztekunstvereins in der Galerie im AKH oder 2008 "Tier und Mensch" wieder an der Veterinärmedizinischen Universität Wien.
Literatur
- Stadt Wien: Kunst verbindet, 23.04.09 [Stand:24.01.2019]
- Stift Klosterneuburg: Ausstellung eines Bilderzyklus zum Gilgamesh-Epos von Christoph Lesigang, 12. bis 21. März 2004 [Stand:24.01.2019]
- Christoph Lesigang: Frühförderung. 35 Jahre miterlebt, mitgestaltet, darüber nachgedacht. In: Heilpädagogik. Fachzeitschrift der Heilpädagogischen Gesellschaft Österreichs 42 (1999), Heft 5, S. 8-13
- Gerhard Pawlowsky / Christoph Lesigang / Johanna Pilgram: Eine neue Form Professioneller Behindertenarbeit im Team. In: Rudolf Forster / Volker Schönwiese [Hg.]: Behindertenalltag. Wie man behindert wird. Wien: Jugend und Volk 1982, S. 245-252
- Gemeinsam erzählen. Unsere Geschichte [Stand:24.01.2019]
- Stift Klosterneuburg: Über 30 Jahre Kindersozialdienste [Stand:24.01.2019]