Clara Schreiber
Clara Schreiber, geborene Hermann, * 27. Oktober 1848 Wien, † 8. Februar 1905 Meran, Südtirol, Schriftstellerin, Gatte (1867) Josef Schreiber; dieser Ehe entspross die Publizistin, Frauen- und Sozialpolitikerin Adele, vermählte Krieger.
Nach ihrer Eheschließung beteiligte sie sich an der Gründung und wirtschaftlichen Leitung des Sanatoriums "Alpenheim" in (Bad) Aussee und der Kuranstalt "Hygiea" in Meran und lebte abwechselnd in diesen beiden Orten. In den 1880er Jahren begann sie ihre schriftstellerische Tätigkeit mit Artikeln in der "Wiener Allgemeinen Zeitung", die sich hauptsächlich mit Mode, Gesundheit und Erziehung beschäftigten. In der Neuen Freien Presse und anderen Zeitungen publizierte sie vorwiegend Feuilletons. 1884 erschien ihr Buch "Eine Wienerin in Paris", in dem sie den Themen Frau und Alltagsleben einen besonderen Stellenwert einräumte. Sie stellte auf diesem Weg ihr Hauptanliegen, die Möglichkeit der Berufs- und Erwerbstätigkeit für alle Frauen bei gleichzeitiger Beibehaltung des sittlichen Eheideals, zur Diskussion, grenzte sich dabei aber als definierte Praktikerin ebenso von konservativen Einstellungen ab wie von der Theorie der Feministinnen.
Literatur
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 2: Biographien und Bibliographie der deutschen Künstler und Schriftsteller in Österreich-Ungarn außer Wien. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1906
- S. Pataky [Hg.]: Lexikon deutscher Frauen der Feder. Band 2. Berlin: Pataky 1898
- E. Friedrich: Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. Stuttgart: Metzler 1981