Claudio Magris

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Magris, Claudio
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Univ.-Prof., Dr.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  42723
GNDGemeindsame Normdatei 119130513
Wikidata Q274404
GeburtsdatumDatum der Geburt 10. April 1939
GeburtsortOrt der Geburt Triest
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Germanist, Schriftsteller
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 1.10.2024 durch WIEN1.lanm09kka


Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 1980)
  • Goethe Medaille (Verleihung: 1980)
  • Robert-Musil-Medaille der Stadt Klagenfurt (Verleihung: 1984)
  • Manès-Sperber-Preis (Verleihung: 1987)
  • Wiener Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 14. Oktober 1994, Übernahme: 12. Dezember 1994)
  • Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung (Verleihung: 2001)
  • Österreichischer Staatspreis für europäische Literatur (Verleihung: 2005)
  • Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (Verleihung: 2009)
  • Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 2012)


Claudio Magris, * 10. April 1939 Triest, Germanist, Schriftsteller.

Biografie

Magris studierte Germanistik in Turin und an verschiedenen deutschen Universitäten. 1962 schloss er das Studium mit der Promotion ab, es folgte eine glänzende wissenschaftliche Karriere, deren ersten Höhepunkt die Professur für deutsche Sprache und Literatur in Triest (1968–1970) bildete. Von 1970 bis 1978 war er Professor in Turin, bis er 1978 an die Universität Triest zurückkehrte. Er avancierte zu einem der wichtigsten Germanisten Italiens und zu einem brillanten Kulturpublizisten, der sich feinfühlig und scharf analysierend mit dem Zusammenwirken der Kulturen und Sprachen insbesondere Mitteleuropas auseinandersetzt.

Das erste seiner zahlreichen Bücher, die gedruckte Dissertation “Il mito absburgico“ (1963), hatte einen unter wissenschaftlichen Monographien seltenen Erfolg und wurde äußerst kontrovers diskutiert. Bereits 1966 erschien die deutsche Übersetzung unter dem Titel “Der habsburgische Mythos in der österreichischen Literatur“, die wiederholt neu aufgelegt wurde. Auch viele seiner folgenden Bücher waren Themen aus dem österreichisch-ungarischen Kulturraum und der Literatur der Moderne gewidmet. Dazu zählen “Lontano da dove. Joseph Roth e la tradizione ebraico-orientale“ (1971; deutsch “Weit von wo. Verlorene Welt des Ostjudentums“, 1974), “Trieste. Un’identità di frontiera“ (1982, 1987, deutsch 1987), “L’anello di Clarisse. Grande stile e nichilismo nella letteratura moderna“ (1984, deutsch “Der Ring der Clarisse“, 1987) oder „Danubio“ (1986, deutsch “Donau. Biographie eines Flusses“, 1988, in zahlreiche weitere Sprachen übersetzt).

Magris war Mitherausgeber der Reihe “Literatur in der Geschichte – Geschichte in der Literatur“, die mit seinem Buch “Die andere Vernunft“ über E.T.A. Hoffmann 1980 startete, sowie der Werke Italo Svevos in deutscher Sprache. Ins Italienische übersetzte er Texte von Henrik Ibsen, Georg Büchner, Franz Grillparzer, Heinrich von Kleist und Arthur Schnitzler.

Seit den 1980er Jahren widmet sich Magris vermehrt seiner eigenen literarischen Produktion; es entstanden Reiseberichte und Romane, wie beispielsweise das von der Kritik gelobte Buch “Blindlings“ (2005, deutsch 2007), das anhand der Figur des Salvatore Cippico den Verwerfungen europäischer Geschichte im 20. Jahrhundert nachgeht. Neben der Vielzahl an wissenschaftlichen Aufsätzen und Monographien hat Magris auch ein umfangreiches essayistisches Werk vorgelegt, das er zu einem großen Teil für die renommierte italienische Tageszeitung “Corriere della Sera“ geschrieben hat. Die Zeitschriftenartikel wurden in Büchern gesammelt, so etwa in “Das Alphabet der Welt“ (2011). Zuletzt erschien die Sammlung “Die Verschwörung gegen den Sommer“ (2013) mit Texten über Politik und Moral, die auch Magris’ Dankesrede zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels enthält.

Magris ist Mitglied mehrerer Akademien, darunter der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Die Universität Klagenfurt verlieh ihm ein Ehrendoktorat. Magris erhielt fast alle angesehenen italienischen Literaturpreise, Österreich ehrte ihn durch die Verleihung des Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (1980) und mit dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (2012).

Quellen

Literatur


Claudio Magris im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks