Cypriano Biasino
Cypriano Biasino, * 1580 Lanzo Intelvi, Comer See, † 2. Juni 1636 Krems, Niederösterreich, Baumeister. Arbeitete zuerst in der Steiermark (unter anderem 1606 als Stadtmaurer in Bruck an der Mur und 1610/1611 in Seckau) und baute dann 1616-1630 gemeinsam mit Johann Baptist Spazio (dessen Witwe er 1636 heiratete) die Kremser Pfarrkirche, eine der frühesten barocken Kirchen Österreichs (1618 erstmals urkundlich in Krems genannt). 1623 ist Biasino urkundlich in Göttweig nachweisbar, wo er ab 1634 an den 1580-1594 erneuerten Chor der Stiftskirche ein frühbarockes Langhaus anbaute. 1631-1634 erneuerte Biasino die Filialkirche von St. Michael. Mit Jakob Spatz und Antonio Canevale arbeitete er ab 1631 am Neubau der Wiener Dominikanerkirche. Wahrscheinlich war er Lehrmeister von Domenico Sciassia, der ab 1644 in Mariazell eine gotische Pfarrkirche barockisierte.
Literatur
- Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Tusch 1974-1980
- Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
- Die Denkmale des politischen Bezirkes Krems mit einem Beiheft: "Die Sammlungen des Schlosses Grafenegg". Wien: Schroll 1907 (Österreichische Kunsttopographie, 1)
- Richard Kurt Donin: Zur Kunstgeschichte Österreichs. Gesammelte Aufsätze. Wien / Innsbruck [u.a.]: Rohrer 1951, S. 250, 426 f.
- Rochus Kohlbach: Steirische Baumeister. Tausendundein Werkmann. Graz: Grazer Domverlag [1961], S. 288 f.