Daniela Hammer-Tugendhat
Daniela Hammer-Tugendhat, * 2. August 1946 Caracas, Kunsthistorikerin.
Biografie
Daniela Hammer-Tugendhat wurde in Caracas geboren, wohin ihre Eltern Grete und Fritz Tugendhat vor dem NS-Terror geflüchtet waren. 1950 kehrte die Familie nach Europa zurück und ließ sich in St. Gallen nieder.
Ab 1964 studierte Daniela Tugendhat Kunstgeschichte und Klassische Archäologie an der Universität Bern. 1968 wechselte sie an die Universität Wien, wo sie 1975 mit der Dissertation "Hieronymus Bosch und die Bildtradition" promoviert wurde. Im selben Jahr erhielt sie einen Lehrauftrag an der damaligen Hochschule für Angewandte Kunst.
In ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit konzentrierte sich Daniela Hammer-Tugendhat immer mehr auf Frauen- und Genderfragen. Mit "Studien zu Geschlechterbeziehungen in der Kunst" konnte sie sich 1993 an der Universität Oldenburg und 1994 an der Universität Wien habilitieren, wo sie als außerordentliche Professorin Lehrveranstaltungen leitete. Von 1998 bis zu ihrer Emeritierung 2012 war sie außerordentliche Professorin an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Als Honorarprofessorin ist sie hier nach wie vor tätig. Daniela Hammer-Tugendhat gilt als eine der Pionierinnen der Geschlechterforschung im Bereich der Kunstgeschichte.
Nicht nur als Forscherin, sondern auch institutionell engagierte sich Daniela Hammer-Tugendhat für Frauenanliegen. So arbeitete sie bei Initiativen zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft mit, organisierte Tagungen und Forschungsprojekte.