Dietrich der Reiche
Dietrich der Reiche, * um 1170 Wien (?), † 1230/1235 Wien (?), Kaufmann, Wiener Bürger. Seit 1190 nachweisbar (Herr Dietrich, Dietrich von Wien, Beiname erst posthum 1267), erwarb er sich die besondere Gunst Herzog Leopolds VI. Dietrich war 1207-1209 Münzmeister und 1216 Stadtrichter; über seine Intervention gewährte Leopold VI. der Stadt Wien eine Anleihe von 30.000 Mark für Investitionen in Handel und Gewerbe. Dietrich stiftete vor 1211 in seinem Wohnhaus (Tuchlauben 7-7A, Seitzergasse 6; späterer Seitzerhof) eine Hauskapelle (St. Niklas bei den Röhren), 1211 auf seinem Gut in Zeismannsbrunn (St. Ulrich [7]) eine Ulrichskapelle. Durch seine Handelsgeschäfte erwarb er sich, wie der Chronist Jans Enenkel (Enikel) um 1280 erwähnt, „unmäßigen Reichtum".
Literatur
- Richard Perger: Die Grundherren im mittelalterlichen Wien. III. Teil: Bürgerliche und adelige Grundherrschaften. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Band 23/25. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1967/1969, S. 10 ff.
- Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 158
- Wiener Geschichtsblätter. Band 29, Sonderheft 1. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1974