Digitaler Humanismus - Call 2019

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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri

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„Digitaler Humanismus - Call 2019“ war eine Projektausschreibung der Kulturabteilung der Stadt Wien zur Förderung interdisziplinärer digitaler Projekte aus den Bereichen Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften (GSK) sowie Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT). Durch die Ausschreibung sollte die vermehrte Zusammenarbeit zwischen diesen Wissenschaftsdisziplinen unter Nutzung der Möglichkeiten der Digitalisierung angeregt werden.

Aus den 86 Einreichungen zum Call „Digitaler Humanismus“ kürte eine Jury im November 2019 neun Siegerprojekte. Die Einstimmige Empfehlung lautete, diese Projekte mit insgesamt EUR 320.000 zu fördern. Der Schwerpunkt lag dabei in den Bereichen Demokratie und Teilhabe sowie Datenschutz und Sicherheit, der Anspruch reichte von der Stärkung der UserInnen, bis zur Übersetzung des humanistischen Denkens in die digitale Welt. Charakteristisch war durchwegs die trans- und interdisziplinäre Zusammensetzung der Forschungsteams. Die nachfolgenden neun Projekte erhielten den Zuschlag.

Siegerprojekte

Das Modell der DSGVO-konformen Einwilligungserklärung/Consent reqUest fRamEwork (CURE)

  • Wirtschaftsuniversität, Institute for Information Systems & New Media
  • In diesem Projekt wird eine DSVGO-konforme Einwilligungserklärung entwickelt. Ziel ist die Erhöhung der Kontrolle, Verständlichkeit und Transparenz für AnwenderInnen. Bestehende Apps können miteinbezogen werden.

Counter-Bot: KI im Einsatz gegen rassistische Hasspostings

  • Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte
  • Die sprachwissenschaftliche und statistische Analyse von rassistischen Hasspostings auf Twitter, liefert die Basis für das Erkennen von Mustern von Hasspostings und der Wirkung von Gegenrede. Die abgeleiteten Muster haben eine steuernde Wirkung auf das Funktionsprinzip des Counter Bots.

DIP: Digitale Infrastrukturen der Partizipation in Wien

  • Universität Wien, Institut für Soziologie
  • Es wird untersucht, wie ausgewählte Zielgruppen „digitale Infrastrukturen der Partizipation“ hinterfragen, sich aneignen etc. Im Fokus stehen AktivistInnen und Mitglieder von aktuellen Protestbewegungen.

If no vote, at least voice

  • Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte
  • Personen, die bei der Wien-Wahl nicht wahlberechtigt waren, entwickeln Fragestellungen in Zusammenarbeit mit dem Team des etablierten Tools "Wahlkabine". Auf Basis der erarbeiteten Fragestellungen wird ein eigenes, an die „Wahlkabine“ angelehntes Tool, entwickelt.

Algorithm Inventarium (AL+)

  • Österreichische Akademie der Wissenschaften, Exploration Space
  • Bei diesem Projekt wird ein Inventarium zur Identifizierung und Diskussion stadtrelevanter Algorithmen entwickelt. Ziel ist die Entwicklung eines "Methodenkoffers", der Interessierte - von BürgerInnen bis ForscherInnen - dabei unterstützen soll, emanzipiert mit Algorithmen umzugehen.

Ethics-in-an-app

  • Epicenter.works
  • Das Projekt formuliert ethische und rechtliche Ansprüche an Apps, aus Sicht der AnwenderInnen. Ziel ist die Entwicklung einer Wiener Deklaration für ethische Apps. Der so entsehende “Best-practice-guide” wird implementiert im F-Droid app store.

DYSEN: Dynamische Sentimentanalyse als emotionaler Kompass

  • Technische Universität, Koordination
  • Ein Tool wird entwickelt, das die emotionale Polarisierung von Personen des öffentlichen Lebens in Online-Medien erfasst. Ziel ist es, im Sinne eines "Medienkompasses", sowohl polarisierende Trends, wie auch Medien, die solchen Trends entgegenarbeiten, zu identifizieren.

DigHumHub

  • Technische Universität
  • Ziel ist der Aufbau und Betrieb eines internationalen Informations-Hubs in Wien. Eine Reihe von Aktivitäten werden initiiert, u. a. das Angebot von Lehrveranstaltungen und einer Online-Lecture Serie, das Zur-Verfügung-Stellen eines Repository, die Gründung eines Steering Committees und die Organisation von Workshops und Konferenzen. Auf der Plattform wurde im Mai 2019 das "Vienna Manifesto on Digital Humanism“ veröffentlicht, dieses kann von jeder Bürgerin und jedem Bürger online gezeichnet werden.

MAKING Cyber Heroes

  • Universität Wien, Institut für Soziologie
  • Im Projekt wird die jugendgerechte Gestaltung von Online-Zivilcourage erforscht. Wichtig für den Forschungsprozess ist, dass sich die Zielgruppe und das Forschungsteam auf Augenhöhe begegnen. Die Zielgruppe wird stark miteinbezogen.

Jurymitglieder

  • Mag.a Dr.in Anita Eichinger, MA
  • Mag.a Irina Nalis-Neuner
  • Magdalena Reiter
  • Dr. Michael Stampfer
  • Univ.-Prof. Dr. Stefan Woltran

Weblinks