Eckstein der Freiheit
48° 12' 53.87" N, 16° 21' 20.75" E zur Karte im Wien Kulturgut
Eckstein der Freiheit oder Cornerstone of Freedom (9, Frankhplatz, Parkanlage gegenüber dem Landesgerichtsgebäude I)
Im März 1950 wurde Österreich von den Vereinigten Staaten von Amerika ein Gedenkstein gewidmet. Dieser wurde unweit des Gebäudes der Österreichischen Nationalbank enthüllt, das den amerikanischen Besatzungstruppen 1945-1955 als Hauptquartier (Headquarters USFA) diente. Hier verlief auch die Grenze der US-Besatzungszone Wiens.
Der sogenannte "Eckstein der Freiheit" wurde von einer amerikanischen Firma ILC anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens 17 ausländischen Staaten gestiftet und in deren Hauptstädten als "Wahrzeichen der Freiheit und der Verbundenheit der Vereinigten Staaten zu allen freiheitsliebenden Völkern" aufgestellt. Er stammte aus einem Steinbruch der amerikanischen Stadt Bedford, Indiana, und besteht aus grauem Limestone Kalkstein von 75 cm Seitenlänge.
Der Text auf der Metallplatte lautet übersetzt: "Österreichs Bedeutung für die westliche Zivilisation übertrifft bei weitem die geographische Größe des Landes, dessen Beiträge auf dem Gebiet der Kunst und Literatur weit bekannt sind, ebenso wie seine Leistungen in den ärztlichen Wissenschaften und der Naturkunde. Österreichs Wissenschafter haben zur Entwicklung des technischen Fortschritts entscheidend beigetragen. Wahrlich kann man Österreich als das Herz der europäischen Gemeinschaft bezeichnen. Bedford, Indiana, USA, 17. Juni 1948".
Es handelt sich dabei um das einzige Denkmal in Wien, das an die amerikanische Besatzung 1945-1955 erinnert.
2020 wurde der Eckstein der Freiheit aufgrund des Ubahn-Baus entfernt, nach Abschluss aller Arbeiten in einigen Jahren wird er an seinem ursprünglichen Aufstellungsort wieder errichtet werden.
Literatur
- Rolf M. Urrisk-Obertyński: Wien - 2000 Jahre Garnisonsstadt, Band 6 Die vier Alliierten, Weishaupt-Verlag, Graz 2015, S. 350 f.
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner, S. 520 ff.