Edith Neumann
Edith Neumann, * 26. Mai 1902 Wien, † 29. Juni 2002 New York, Chemikerin, Mikrobiologin.
Biografie
Edith Neumann war die Tochter von Hermine und Alfred Spitzer. Der Vater war Rechtanwalt und Kunstsammler. Sie wuchs in Wien mit ihrer Schwester Hanna (Hansi) auf und besuchte zunächst das Lyzeum und danach den realgymnasialen Fortbildungskurs. Anschließend studierte sie Physik und Chemie an der Universität Wien. Ihr Studium finanzierte sie sich durch verschiedene Nebentätigkeiten. 1926 konvertierte sie zum christlichen Glauben. Im darauffolgenden Jahr schloss sie ihr Studium mit der Promotion ab und heiratete den Bibelforscher Friedrich (Fritz, Frederick) Neumann. Den Lebensunterhalt verdiente Edith Neumann in der Abteilung für Lichtwirtschaft in einer Glühlampenfabrik in der Brigittenau und in einer Fabrik, in der Widerstände und Transformatoren hergestellt wurden. Später war sie in der Kanzlei eines Rechtsanwaltes angestellt.
1934 ging sie mit ihrem Mann für zwei Jahre nach Zagreb und lernte Serbokroatisch, um als Übersetzerin arbeiten zu können. 1938 flüchtete das Paar über Zagreb, Italien und Paris nach London. Vor der weiteren Emigration nach Haifa absolvierte Edith Neumann einen Kurs in Laboratoriumskunde. In Palästina arbeitete sie im Laboratorium eines Militärspitals. 1948 ging das Ehepaar in die USA gingen, wo Edith Neumann als Bakteriologin am Jewish Hospital in Brooklyn und später als Mikrobiologin am Maimonides Hospital tätig war, während Frederick Neumann als Pastor der Bushwick Congregational Church in Brooklyn wirkte.
1969 wurde Edith Neumann Medical Director des Jetti-Katz-Clinical Laboratory in Manhattan. Nach ihrer Pensionierung gab sie vor allem die unveröffentlichten Manuskripte (zahlreiche Predigten und philosophische Schriften) ihres verstorbenen Mannes heraus und übersetzte sie auch in die deutsche Sprache. 1983 begründete sie die Frederick Neumann Memorial Lecture am Princeton Theological Seminary. Edith Neumann hatte 34 Familienmitglieder im Holocaust verloren. Sie stiftete mehrere Gemälde aus der Kunstsammlung ihres Vaters der Österreichischen Galerie und der Graphischen Sammlung Albertina, darunter Werke von Kokoschka und Schiele.
Literatur
- Wikipedia: Edith Neumann [Stand: 01.07.2024]
- BiografiA online: Edith Neumann [Stand: 01.07.2024]