Eilpost
Eilpost. Nachdem knapp vor 1750 regelmäßig (jedoch ohne fahrplanmäßige Ankunftszeiten) Postkutschen zur Postbeförderung und für den Personentransport eingeführt worden waren, folgte im Mai 1823 auf den Posthauptrouten zur schnelleren Beförderung von Reisenden und deren (allerdings auf 20 Kilogramm beschränktem) Gepäck die Eilpost; es wurden auch Geldbriefe, Pretiosen und kleinere Postwagenstücke befördert. Die Wagenbespannung mit vier Pferden stand im Gegensatz zur Extrapost; die Eilpost befuhr in beschleunigter Fahrweise unter Einhaltung von Fahrplänen und zu fixen Tarifen unter Benützung der Poststraßen fixe Routen. Die erste Route führte von Wien nach Prag. Am 10. März 1824 wurde die Eilpostlinie Wien-Graz eröffnet, 1825 wurden die Eilfahrten auf Neben- und Seitenlinien ausgedehnt. Im selben Jahr wurde die Briefpostbeförderung mit der Eilpost in Verbindung gebracht, 1833 folgten eigene Brief-Eilposten. 1839 standen zur regelmäßigen Beförderung von Personen und Briefen zur Auswahl: a) Kurierfahrten (schleunige Beförderung von Personen und kleineren Frachten); b) Mallefahrten (vereinte Beförderung von Brief- und Fahrpostsendungen, eventuell auch Personen); c) Eilfahrten (Reisende mit Gepäck und Mitbeförderung der Briefpost); d) Packfahrten (Brancardwagenfahrten zur Beförderung von Fahrpostsendungen, größeren Frachtstücken, Gepäck der Reisenden). 1907 wurde die erste Postautobus-Linie in Betrieb genommen.
Literatur
- Eduard Effenberger: Geschichte der österreichischen Post. Wien: Verlag der "Zeitschrift für Post und Telegraphie" 1913, S. 102