Einheitsliste
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Daten zur Organisation
Einheitsliste nannte sich eine Wahlgemeinschaft, zu der sich die Christlichsoziale Partei, die Großdeutsche Volkspartei, die Mittelständische Volkspartei und die Schulz-Riehl-Gruppe der NSDAP 1927 anläßlich der Nationalrats- und Wiener Gemeinderatswahl zusammenschlossen; sie errang in Wien 36,5 % der gültigen Stimmen und 42 von 120 Gemeinderats-Mandaten. Die Zusammenfassung aller nichtsozialistischer Kräfte ging offenbar auf die Initiative von Bundeskanzler Seipel zurück, der dieses Ziel in engem Kontakt mit dem Hauptverband der Industrie, den Handels- und Gewerbekammern, Gremien der Kaufmannschaft und Gewerbebünden verfolgte.
Literatur
- Bernhard Denscher: Wahlkämpfe in der Ersten Republik. Die Wahlen zur konstituierenden Nationalversammlung 1919 und die Nationalratswahlen 1920 - 1930. Diss. Univ. Wien. Wien 1981
- Maren Seliger / Karl Ucakar: Wahlrecht und Wählerverhalten in Wien 1848 - 1932. Privilegien, Partizipationsdruck und Sozialstruktur. Wien [u.a.]: Jugend und Volk 1984 (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien, 3)
- Otto Leichter: Glanz und Ende der Ersten Republik. Wie es zum österreichischen Bürgerkrieg kam. Wien [u.a.]: Europa-Verlag 1964
- Friedrich Rennhofer: Ignaz Seipel. Mensch und Staatsmann. Eine biographische Dokumentation. Wien / Graz [u.a.]: Böhlau 1978 (Böhlaus zeitgeschichtliche Bibliothek, 2)
- Felix Czeike: Wirtschafts- und Sozialpolitik der Gemeinde Wien in der ersten Republik (1919 - 1934). Band 2. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1959 (Wiener Schriften, 11), S. 298