Eispalast
Eispalast. Der langandauernde kalte Winter 1829/1830 brachte geschäftstüchtige Wirte auf den Gedanken, in ihren Wirtshausgärten „Eispaläste" zu errichten.
1) Penzing (14, Penzinger Straße 55): Der Wirt des Gasthofs „Zur blauen Weintraube", Kinnel (der anläßlich des Eintreffens der ersten Giraffe in Wien das berühmt gewordene „Giraffenfest" veranstaltet hatte), griff eine Anregung des Landschaftsmalers Eduard Gurk auf und errichtete einen attraktiven Tanzpavillon (die Kaiserbüste in seiner Mitte modellierte der Medailleur Scharf aus Eis), den er am 13. Jänner 1830 mit einem „Russischen Ballfest" eröffnete; die „Theaterzeitung" lieferte eine detailreiche Beschreibung, Trentsensky druckte Ansichten und verkaufte sie in seinem Gewölbe im Zwettlhof.
2) Leopoldstadt: Der Wirt „Zur Kettenbrücke", Adam Dömmling, hatte mit seiner Schöpfung weniger Erfolg, weil der Eispalast geschmacklos ausfiel. Der Saal war 74 x 21 Schuh groß, besaß noch drei „Eiszimmer" und wurde am 2. Februar 1830 eröffnet.
Literatur
- Hans Pemmer: „Eispaläste" im alten Wien. In: Amtsblatt der Stadt Wien 95/1961