Elisabeth Elsensohn
Elisabeth Elsensohn, * 8. Jänner 1926, † 12. Mai 2012 Wien, Widerstandskämpferin.
Biografie
Elsensohn wurde im Alter von siebzehn Jahren von der Gestapo verhaftet. Die "Anschuldigung" der Nationalsozialisten lautete auf Hochverrat, weil sie gemeinsam mit ihrem Onkel Widerstandsaktivitäten ausgeführt hatte. Ihr Onkel wurde dafür im November 1944 von der Gestapo ermordet. Elsensohn selbst wurde nach vier Monaten im Gefangenenhaus Rossauerlände in das KZ Ravensbrück deportiert. Sie musste schwerste Arbeiten verrichten, sie erkrankte schwer an Kopftyphus. Als sie schon nur noch 28 Kilogramm wog, wurde sie von der SS mit vielen Leidensgenossinnen auf einen Todesmarsch geschickt. Gemeinsam mit drei mutigen Kameradinnen gelang ihr die Flucht. Sie kam im Osten Deutschlands in die Obhut des Roten Kreuzes, wollte jedoch schon nach vier Monaten zurück in ihre Heimat gebracht werden. Im September 1945 war sie wieder in Österreich.
Elsensohn stellte sich in den letzten Jahrzehnten ihres Lebens als Zeitzeugin für Gespräche mit der jungen Generation in Wiener Schulen und für Auftritte in der Öffentlichkeit und in den Medien zur Verfügung. Am 14. Oktober 2003 wurde sie mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Stadt Wien ausgezeichnet.
Literatur
- Rathauskorrespondenz, 15.10.2003
- Der sozialdemokratische Kämpfer 2+3 (2001), S. 17