48° 12' 43.60" N, 16° 24' 52.70" E zur Karte im Wien Kulturgut
Das "Elsässer Bauernhaus", auch "Elsässisches Bauernhaus" (2., Prater) wurde anlässlich der Weltausstellung 1873 errichtet. Es befand sich in der dritten Zone des Weltausstellungsgeländes und beinhaltete ein deutsches Restaurant.
1872 entschied die Ausstellungs-Kommission für Elsaß und Lothringen unter anderem ein elsässisches Bauernhaus mit seiner Einrichtung aufzustellen, weshalb sich das Kommissionsmitglied Louis Pasquay zu Waffelnheim 1872 mit dem Architekten Borthlesberger aus Strassburg mehrere Tage aufhielt, um die erforderlichen Vorkehrungen zu treffen.[1]
Es handelte sich wie das Linzer Volksblatt berichtete um eine behäbiges, Gebäude einem Hauptstock und einer Dachstube für das Gesinde, wobei die beiden Stockwerke deutlich abgestuft waren. Im unteren Stockwerk konnte eine Tracht der Elsässerinnen sehen, die als kleidsam bezeichnet wurden und "sich besonders in der Kopfbedeckung durch jene eigenthümliche breite Schleife aus[zeichnet], welche das Häubchen um die Stirne diademartig festhält."[2]
Um 11 Uhr nachts des 1. auf den 2. August 1873 brannte das Elsässer Bauernhaus komplett ab.[3] Ein Übergreifen auf den Ackerbau-Pavillon und andere Gebäude konnte dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr verhindert werden.[4]
Quellen
- Kaiserlich Königliche Schlesische Troppauer-Zeitung, 29.10.1872, S. 1
- Ausstellungs-Zeitung. Weltausstellung 1873 in Wien. In: Der Reporter. Wochenschrift für Handel, Industrie, Verkehr, Finanz- und Versicherungswesen und Organ für die Wiener Welt-Ausstellung, 30.10.1872, S. 2
- Der Brand des elsässischen Bauernhauses. In: Internationale Ausstellungs-Zeitung, 3.8.1873, S. 4
- Laibacher Tagblatt, 5.8.1873, S. 2
- Linzer Volksblatt, 30.9.1873, S. 1
- Situationsplan der Weltausstellung 1873