Ernst-Kirchweger-Haus
48° 10' 39.23" N, 16° 22' 44.16" E zur Karte im Wien Kulturgut
Ernst-Kirchweger-Haus (10, Wielandgasse 2-4), Zentrum der autonomen Szene in Wien, benannt nach dem Widerstandskämpfer Ernst Kirchweger. Das Gebäude wurde 1931 vom tschechischen Schulverein Komenský errichtet und ging 1945 in den Besitz der Kommunistischen Partei über. 1990 wurde das damals weitgehend schon leer stehende Haus von AktivistInnen aus dem Umfeld des 1988 geräumten und abgerissenen autonomen Zentrums Aegidigasse/Spalowskygasse und der kurdisch-türkischen ATIGF (Föderation der Arbeiter und Studenten aus der Türkei in Österreich) besetzt und das hier etablierte autonome, antifaschistische Zentrum Ernst-Kirchweger-Haus genannt. 1991 erkämpfen die BesetzerInnen einen Mietvertrag von der KPÖ, der einen symbolischen Mietbetrag von einem Schilling und die Bezahlung der anfallenden Betriebskosten vorsah. 2004 verkaufte die KPÖ die Liegenschaft an einen Käufer, dem Kontakte zur rechtsextremen Szene vorgeworfen wurden, das Ernst-Kirchweger-Haus stand kurzzeitig vor dem Aus. Nach Protesten und dem zwischenzeitlichen Weiterverkauf der Liegenschaft an die PORR AG erwarb die Stadt Wien im Jahr 2007 die Immobilie; 2008 endete offiziell die Besetzung und die Stadt Wien schloss Nutzungsverträge mit den BewohnerInnen ab.