Ernst Lichtblau

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Ernst Lichtblau, um 1930
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Lichtblau, Ernst
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  14585
GNDGemeindsame Normdatei 119164655
Wikidata Q1359250
GeburtsdatumDatum der Geburt 4. Juni 1883
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 8. Jänner 1963
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Architekt
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 13.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Ernst Lichtblau.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Ernst Lichtblau, um 1930
  • 13., Hietzinger Hauptstraße 10-14 (Sterbeadresse)
  • 5., Grohgasse 13 (Wohnadresse)
  • 13., Schweizertalstraße 30 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Pavillon von Ernst Lichtblau im Garten der Kunstgewerbausstellung, Frühjahr 1912
Interieur von Ernst Lichtblau, 1933

Lichtblau Ernst, * 24. Juni 1883 Wien, † 8. Jänner 1963 Wien 13, Hietzinger Hauptstraße 10-14 (an den Folgen von Verletzungen, die er bei einem Hotelbrand erlitten hatte), Architekt.

Biografie

Besuchte die Staatsgewerbeschule in Wien, studierte 1902-1905 an der Akademie der bildenden Künste (Spezialklasse für Architekten bei Otto Wagner, dessen einziger jüdischer Schüler er war) und schloss sich dem Kreis um Josef Hoffmann an, in dessen Atelier er bis 1914 arbeitete. Danach war er freiberufliche auf den Sektoren Architektur und Design tätig und auch Mitarbeiter der Wiener Werkstätte, gründete jedoch 1923 (der Wiener Werkstätte entgegengesetzt) die "Ernst Lichtblaus Werkstätte GmbH." und führte diese bis 1928. 1929 wurde er Leiter der städtischen Wohnungsberatungsstelle "BEST" (Informationsstelle für zweckmäßige Wohnungseinrichtung von Gemeindewohnungen). 1913 baute Lichtblau das Haus 13, Linzackergasse 9, 1914 das Haus 13, Wattmanngasse 29 (das nach seinen braunen Keramikverkleidungen im Volksmund "Schokoladenhaus" genannt wurde), 1923 das Fabriksgebäude der Raucherrequisitenfirma Adolf Lichtblau (7, Hermanngasse 17), 1926 die städtische Wohnhausanlage Julius-Ofner-Hof (5, Margaretengürtel 22) und 1929 (mit Bauer, Scheffel und Glaser) den Paul-Speiser-Hof (21, Franklinstraße 20), 1930 den "Fremdenverkehrspavillon" und einen Musikalien- und Grammophonladen für die Wiener Werkbundausstellung. Lichtblau war ein Vertreter der konstruktiv-sachlichen Architektur der Zwischenkriegszeit. Er lehrte bis 1938 an der Kunstgewerbeschule (Suspendierung), flüchtete 1939 in die USA, wo er zwölf Jahre Gastprofessor an der Rhode Island School of Design war. In den 1940er Jahren organisierte er im Museum of Modern Arts in New York eine Ausstellungsreihe zum Thema "Good Design". Als er in den 1950er Jahren nach Wien zurückkehrte, konnte er wegen der inzwischen geänderten Gesetzeslage nicht mehr als Ziviltechniker arbeiten. 1962/1963 baute er mit Norbert Schlesinger eine städtische Hauptschule (16, Grundsteingasse). In den letzten Lebensjahren lebte er im Parkhotel Schönbrunn. Goldener Hofpreis (1905). Lichtblaustraße.


Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Oscar Friedmann [Hg.]: Prominenten-Almanach. Band 1. Wien: Verl. des Prominenten-Almanachs 1930, S. 168
  • Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 1985, S. 378 f.
  • August Sarnitz: Ernst Lichtblau. Architekt 1883-1963. Gestell und Gestalt im Raum. Reflexionen über ein Paradigma der modernen Architektur. Wien [u.a.]: Böhlau 1994
  • Hans Hautmann / Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien: Schönbrunn-Verlag 1980, S. 497
  • Astrid Gmeiner / Gottfried Pirhofer: Der österreichische Werkbund. Alternative zur klassischen Moderne in Architektur, Raum- und Produktgestaltung. Salzburg/Wien: Residenz-Verlag 1985, S. 235
  • Marco Pozzetto: Die Schule Otto Wagners. 1894-1912. Wien [u.a.]: Schroll 1980, S. 237
  • Felix Czeike: XIII. Hietzing. Mit ausführlicher Beschreibung, Karten- und Grundrißskizzen von Schönbrunn. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 13), S. 60
  • Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. Jänner/Februar 1985, Zentralsparkasse und Kommerzialbank, Wien ; Mai/Juni 1986, Salzburger Museum Carolino Augusteum / Zentralsparkasse und Kommerzialbank Wien in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Angewandte Kunst Wien. [Katalog: Gabriele Koller / Gloria Withalm. Für den Inh. verantwortl.: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse und Kommerzialbank [1982]
  • Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Lichtblau, Ernst [Sign.: TP-029988]