Erziehungsanstalt
Erziehungsanstalt. Erziehungsanstalten wurden zur Erziehung verwahrloster, schwer erziehbarer und „dissozialer" Kinder und Jugendlicher bis zum vollendeten 20. Lebensjahr eingerichtet: Eggenburg (Niederösterreich; seit 1922 bei der Gemeinde Wien), Weinzierl/Wieselburg (Niederösterreich; 1924 vom Verein „Jugendasyl Wieselburg" übernommen; für verwahrloste Mädchen), Erziehungsheim Mödling (Niederösterreich; Wiener Straße 18, 1955 dem Bundesland Niederösterreich übergeben), „Am Spiegelgrund" (14., Baumgartner Höhe 1; 1946). Der Unterricht fand entweder in Heimschulen mit Öffentlichkeitsrecht oder in öffentlichen Schulen statt; 1959 wechselten die Städtischen Erziehungs- und Kinderheime von der Geschäftsgruppe Gesundheit zur Geschäftsgruppe Wohlfahrtswesen. In den 1970er Jahren wurden die Öffnung der Heime und ein stärkerer Kontakt mit den Eltern forciert (Modellversuche mit Familiengruppen, neuer Stil der pädagogischen Arbeit). Die Sozialkritik im Zusammenhang mit der Heimreform ermöglichte die Schaffung neuer Betreuungsformen für Jugendliche. Die erste Wohngemeinschaft existierte 1972-1975. 1990 bestanden in Wien zehn Wohngemeinschaften für Kinder und Jugendliche. Heime für Kinder und Jugendliche.
Literatur
- Jugendamt der Stadt Wien [Hg.]: 70 Jahre Wiener Jugendamt. Wien: Jugendamt 1987