Eva Maria Garrick
Eva Maria Veigel, * 29. Februar 1724 Wien, † 16. Oktober 1822 London, Tänzerin.
Biografie
Die Tochter des Dienstboten Johann Veigel und seiner Frau Maria Eva Rosina soll bereits als Zehnjährige im Ballett "Amor und Psyche" im Kärntnertortheater aufgetreten sein. Auch ihr älterer Bruder Ferdinand Karl war Tänzer. Maria Theresia soll die junge Tänzerin gefördert und für sie auch den Künstlernamen Violetta bzw. Violette, abgeleitet von ihrem Nachnamen Veigel (Wienerisch für Veilchen) ausgesucht haben.
1746 reiste sie nach London, wo sie als 1. Solotänzerin im King's Theatre in Glucks "Artamene" debütierte. Nach einem halben Jahr wechselte sie ans Drury Lane Theatre, wo sie das Publikum nicht nur als Ballerina, sondern auch in komischen Pantomimen überzeugen konnte. Zu ihren Bewunderern zählte auch der englische König Georg III.
Als ihr späterer Mann, der Schauspieler und Bühnenautor David Garrick, 1747 in die Leitung des Drury Theatres einstieg, um es zu reformieren, beendete Eva Maria Veigel ihre Bühnenkarriere. Am 22. Juni 1749 heirateten die Veigel und Garrick sowohl nach katholischem als auch nach protestantischem Ritus, da die Braut Katholikin, der Bräutigam hingegen Protestant war. Die Ehe blieb kinderlos. Während Eva Maria Garrick einem gastfreundlichen Haushalt vorstand, machte ihr Mann als Theatermanager Karriere. 1754 erwarb er einen Landsitz in Hampton und später ein Haus in der City of Westminster.
Die ehemalige Tänzerin starb 98-jährig auf dem Weg zum Theater als wohlhabende Frau. Einen großen Teil ihres Vermögens vermachte sie ihrer in Wien lebenden Nichte Elisabeth und ihrer Patentochter Eva-Maria de Saar. Eva Maria Garrick wurde an der Seite ihres Mannes in der Westminster Abbey bestattet.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 678