Ferdinand Bernhard Vietz

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Vietz, Ferdinand Bernhard
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med., ao. Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  4637
GNDGemeindsame Normdatei 1056124318
Wikidata Q5443805
GeburtsdatumDatum der Geburt 20. August 1772
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 25. Juli 1815
SterbeortSterbeort Zara, Dalmatien
BerufBeruf Hygieniker, Veterinärmediziner
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
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Vietz Ferdinand Bernhard, * 20. August 1772 Wien, † 25. Juli 1815 Zara, Dalmatien, Hygieniker, Veterinärmediziner.

Biografie

Nach begonnenem Jusstudium an der Universität Wien wurde Vietz 1794 Kanzlist beim Reichshofrat, wandte sich jedoch noch im selben Jahr dem Medizinstudium zu (Dr. med. 1799). Aufgrund seines speziellen Interesses und seiner zeichnerischen Begabung konnte Vietz bereits 1800 mit der Herausgabe des mit 1090 kolorierten Kupferstichen ausgestatteten zehnbändigen Monumentalwerks "Icones plantarum medicooeconomico technologicarum..." beginnen (1800-1822; er selbst gab nur drei Bände heraus). 1801 wurde ihm von der Niederösterreichischen Landesregierung die außerordentliche Professur der "medizinischen Polizei und gerichtlichen Arzneikunde" an der Universität Wien übertragen.

Auf Betreiben des Protomedicus Andreas Joseph von Stifft wurde an der Universität Wien für das neue Fach der Gerichtsmedizin eine ordentliche Lehrkanzel systemisiert und Vietz 1805-1813 mit deren Leitung betraut. Vietz hatte während seiner Amtszeit begonnen, an Sonn- und Feiertagen Vorlesungen über die Rettung und Behandlung von Scheintoten abzuhalten und veröffentlichte zu diesem (damals sehr aktuellen) Thema 1804 eine ausführliche Darstellung unter dem Titel "Ueber das Rettungsgeschäft scheintodter und in plötzliche Lebensgefahr gerathener Menschen, nebst den k. k. österreichischen neuen Verordnungen und Der Noth- und Hilfstafel". 1805 begann er das Werk "Anatomische Abbildungen des menschlichen Körpers" (Herausgeber P. J. Weindl).

Von besonderer Bedeutung für den gerichtsmedizinischen Unterricht war seine "Instruction für die öffentlich angestellten Aerzte und Wundaerzte in den k. k. Staaten, wie sie sich bey gerichtlichen Leichenbeschauungen zu benehmen haben" (1814). Parallel dazu fanden im Allgemeinen Krankenhaus gerichtsmedizinische Obduktionen zu Unterrichtszwecken statt. Nachdem 1812 das Tierarznei-Institut mit der Universität Wien vereinigt worden war, wurde Vietz zu dessen Direktor bestellt. Er gilt als erster Veterinärpathologe Österreichs. Bald nach seinem Amtsantritt brach in Siebenbürgen die Pest aus, zu deren Bekämpfung Vietz an der Spitze einer ärztlichen Kommission dorthin entsandt wurde; als sich die Pest auch an den südöstlichen Seeküsten der Monarchie ausbreitete, erhielt Vietz am 26. Dezember 1814 den kaiserlichen Auftrag, zwecks Ausarbeitung einer "Pest-Polizeyordnung und eines Küsten-Sanitäts-Normatives" die Küste von Venedig bis Ragusa (Dubrovnik) zu bereisen. Er schloss seine Arbeit im April 1815 ab, infizierte sich jedoch bei der weiteren seuchenhygienischen Arbeit und starb offenbar an Typhus.

Literatur

  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Register zu den Nachträgen in Wurzbachs "Biographischem Lexikon des Kaiserthums Österreich". Wien 1923
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 110 ff.
  • Wilhelm Lechner: Dr. Ferdinand Bernhard Vietz (1772-1815). Ein fast unbekannter Direktor des Tierarznei-lnstitutes. In: Wiener tierärztliche Monatsschrift 55 (1968), S. 125 ff.