Franz Gerstenbrand

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Gerstenbrand, Franz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr., O. Univ. Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  364103
GNDGemeindsame Normdatei 1089260849
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 6. September 1924
GeburtsortOrt der Geburt Hof
SterbedatumSterbedatum 30. Juni 2017
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Neurologe
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 31.10.2024 durch WIEN1.lanm09ua2
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Neustifter Friedhof
Grabstelle Gruppe K, Reihe 1, Nummer 22
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft


Franz Gerstenbrand, * 6. September Hof in Nordmähren, † 30. Juni 2017 Wien, Neurologe.

Biografie

Franz Gerstenbrand wuchs in Südmähren auf und maturierte am Realgymnasium Nikolsburg. 1942 wurde er zum Kriegsdienst bei der Luftwaffe eingezogen. Nach dem Weltkrieg begann er ein Medizinstudium an der Universität Wien, das er 1950 mit der Promotion abschloss. Es folgte eine Ausbildung zum Facharzt für Neurologie und Psychiatrie an der Psychiatrisch-neurologischen Universitätsklinik in Wien unter Hans Hoff. Zu jener Zeit entwickelte Gerstenbrand als einer von wenigen Neurologen seiner Zeit ein engagiertes Interesse an Diagnostik und Behandlung von schweren traumatischen und hypoxischen Hirnschäden. 1967 veröffentlichte er seine Habilitationsschrift "Das traumatische apallische Syndrom" als Monografie im Springer-Verlag – eine Arbeit, die sich über viele Jahre als Standardwerk in der deutschsprachigen Neurologie etablieren konnte und Gerstenbrand weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt machte.

Sein besonderes Interesse galt den Gebieten der Traumatologie, Langzeit-Koma nach Hirn- und Rückenmarksverletzungen und die Früherkennung von Hirnschäden in der Kinderneurologie. 1973 wurde er außerordentlicher und 1975 zum ordentlichen Universitätsprofessor berufen. Ebenfalls 1975 übernahm er das Amt des Primarius der II. Abteilung des Neurologischen Krankenhauses der Stadt Wien – Rosenhügel. Am 1. Februar 1976 trat Franz Gerstenbrand seine Funktion als Ordinarius für Neurologie und Vorstand der Universitätsklinik für Neurologie an der damaligen Innsbrucker Medizinischen Fakultät an. In den folgenden 18 Jahren, bis zu seiner Emeritierung im Herbst 1994, hat Franz Gerstenbrand entscheidende Grundlagen für die Etablierung der Innsbrucker Neurologie als international anerkanntes Zentrum gelegt. Gerstenbrand war ein Pionier der Computertomografie in Österreich. Er war einer der weltweit führenden Experten für motorisch-neurologische Erkrankungen wie beispielsweise Parkinson. Franz Gerstenbrand erkannte in der Zeit des Kalten Krieges das dringende Erfordernis des wissenschaftlichen Austausches mit den Ländern jenseits des Eisernen Vorhangs und die zentrale Rolle, die hierbei einem Land wie Österreich zukam. 1962 war er ein Mitbegründer der Donau-Symposien für Neurologie, an denen auch Fachärztinnen und -ärzte aus den Ostblockländern teilnahmen. Gerstenbrand war 1991 einer der federführenden Mitbegründer der European Federation of Neurological Societies (EFNS) – einer Vorläuferorganisation der heutigen European Academy of Neurology (EAN). Außerdem war Franz Gerstenbrand ein langjährig sehr aktives Mitglied im Vorstand der World Federation of Neurology (WFN). Das Schriftenverzeichnis von Franz Gerstenbrand umfasst mehr als 780 Publikationen und die Mitherausgeberschaft von 12 Büchern.

Weblinks