Franz Nabl
Nabl Franz, * 16. Juli 1883 Lautschin, Böhmen (Loučen, Tschechische Republik), † 19. Jänner 1974 Graz, Erzähler, Dramatiker.
Biografie
Studierte an der Universität Wien Jus, Philosophie und Germanistik (ohne Abschluss), zog nach Baden bei Wien und schließlich, nach Graz (Schriftleiter beim Grazer Tagblatt 1934-1937, danach freier Schriftsteller). Nabl schrieb Prosa (darunter die Romane "Ödhof" [1911] und "Die Ortliebschen Frauen" [1936]), Lyrik, Essays und zwei Dramen; er vertrat in seinen Werken weitgehend die Prinzipien der Neuen Sachlichkeit. In den 1920er Jahren wandte er sich dem völkisch-nationalistischen Lager zu, trat aus dem Österreichischen PEN-Club aus, nachdem dieser die Bücherverbrennung im Deutschen Reichverurteilt hatte, und wurde 1936 Mitglied im Bund Deutscher Schriftsteller Österreichs, in dem sich Mitglieder und Sympathisanten der NSDAP zusammenfanden.
Franz Nabl wurde mehrfach ausgezeichnet:
Bauernfeldpreis (1921), Mozartpreis der Hamburger Goethestiftung (1938), Preis der Stadt Wien für Literatur (1952), Roseggerpreis (1953), Großer Österreichischer Staatspreis für Dichtkunst (1957), Ehrenring Land Steiermark (1962); Ehrenmitglied des Österreichischen PEN-Zentrums; Dr. phil. h. c. (1943).
Literatur
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
- Lebendige Stadt. Almanach. Band 10. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1963, S. 174
- Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)