Franz Petrak
Franz Petrak, * 4. November 1900 Wien, ✝︎ 25. Juni 1943 Le Mans (Frankreich), Patentingenieur, Politiker.
Biografie
Franz Petrak wurde am 4. November 1900 als Sohn eines Buchbinders in Wien geboren. Er war verheiratet. Zunächst römisch-katholischen Glaubens, trat er nach 1938 aus der Kirche aus und galt dann nach nationalsozialistischer Diktion als "gottgläubig". Petrak studierte Maschinenbau an der Technischen Hochschule Wien (Dipl.-Ing.) und war danach als Patentingenieur (1923 bis 1934: Kanzlei Baket, Müller, Hardy; November 1936 bis März 1938: Kanzlei Ing. K. Valentin Mayer) und später als Kreisleiter Kreis VI tätig.
Er war Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) und der SS. Noch vor 1938 hatte er verschiedene NSDAP-Funktionen von Zellenobmann bis stellvertretender Gauorganisationsleiter inne. Wegen illegaler Tätigkeit für die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei kam er für 20 Monate in Haft, einhergehend mit einem Berufsverlust.
Vom 11. Mai 1939 bis zum 25. Juni 1943 war er Ratsherr.
Er nahm 1941/1942 am Zweiten Weltkrieg in der Waffen-SS Artillerie-Regiment 5 "Wiking" und als SS-Oscharführer und Bereichsleiter der Organisation Todt teil.
Franz Petrak starb an den Folgen eines Unfalls in Le Mans.
Siehe auch: Ratsherren (NS-Zeit) (mit Auflistung aller Ratsherren)
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 202, A5: Personalakt Franz Petrak
- Österreichisches Staatsarchiv - Archiv der Republik, Bundesministerium für Inneres, Gauakten: 265.937
- Petrak, Franz, Wienbibliothek im Rathaus: Tagblattarchiv, TP-038195
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Datenbank Volksgerichtsakten (Forschungsstelle Nachkriegsjustiz): Akt 18.868
- Archiv der Technischen Universität Wien
- Deutsche Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen Deutschen Wehrmacht
Literatur
- Maren Seliger: Scheinparlamentarismus im Führerstaat. "Gemeindevertretung" im Austrofaschismus und Nationalsozialismus. Funktionen und politische Profile Wiener Räte und Ratsherren 1934–1945 im Vergleich. Wien [u.a.]: Lit-Verlag 2010, S. 854 f.