Frauenoberschule

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Zunächst vierklassig, im Anschluss an die ersten vier Lyzealklassen (Lyzeum) oder an eine andere Untermittelschule. Nach dem Ersten Weltkrieg unter dem Einfluss des christlich-konservativen Lagers mit dem Auftrag gegründet, die Mädchen auf "die Aufgaben der Hausfrau und Mutter" vorzubereiten und sie "an bestimmte weibliche Erwerbsberufe" (vergleich auch Frauenberufsschule) heranzuführen. Unterrichtsgegenstände waren unter anderem auch Kinderpflege, Fürsorge, Nähen, Kochen und Erziehungslehre. Den Abschluss der Frauenoberschule bildete die Reifeprüfung (Ministererlass vom 27. Dezember 1924). Durch das Mittelschulgesetz von 1927 wurde die Frauenoberschule zu einer achtjährigen Schulform mit einer lebenden Fremdsprache. In der nationalsozialistischen Ära wurden alle Formen der Mädchenmittelschulen aufgelöst und in Oberschulen für Mädchen (im heutigen Österreich insgesamt 31) umgewandelt. Für Mädchen bestand nur die Wahlmöglichkeit zwischen einem hauswirtschaftlichen und einem sprachlichen Zweig ("Das Ziel der weiblichen Erziehung hat unverrückbar die kommende Mutter zu sein"). Durch das Schulgesetzwerk 1962 entstand aus den nach 1945 wieder eingeführten Frauenoberschulen das Wirtschaftskundliche Realgymnasium für Mädchen mit einer zweiten lebenden Fremdsprache ab der fünften Klasse.

Literatur

  • Peter Mosser / Theodor Reitterer [Hg.]: Die Mittelschulen in Österreich. Ein Handbuch für Schule und Schulverwaltung. Wien [u.a.]: Österreichischer Bundesverlag

1929

  • Klein: Aus der Geschichte der weiblichen Ausbildung. In: Von Beruf - Frau. Scheinwahl Karriere oder Kind. Wien [u.a.]: Jugend & Volk [1980] (Schulheft, 19), S. 21 ff.