Friedrich Fexer

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Fexer, Friedrich
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. phil.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  50791
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 22. Jänner 1924
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 10. Juli 1959
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Lehrer, Widerstandskämpfer
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 62A, Reihe 22, Nummer 5

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Friedrich Fexer, * 22. Jänner 1924 Wien, † 10. Juli 1959, Lehrer, Widerstandskämpfer.

Biografie

Friedrich Fexer wurde als zweites von fünf Kindern eines Lehrerehepaars in Wien geboren. Da der Vater aufgrund einer Behinderung frühpensioniert wurde, lebte die Familie unter einfachsten Verhältnissen. Dennoch konnten Fexer und seine Schwester ein Gymnasium besuchen.

Nach dem "Anschluss" Österreichs wechselte er vom Gymnasium Breitensee, das in eine "Nationalpolitische Akademie" umgewandelt worden war, in das Gymnasium Kundmanngasse im 3. Wiener Gemeindebezirk. Hier lernte er in Josef Landgraf einen entschiedenen Gegner des Nationalsozialismus kennen. Gemeinsam mit ihren Mitschülern, dem sehr religiösen Anton Brunner und dem monarchistisch geprägten Ludwig Igallfy, bildeten die vier die "Gruppe Landgraf" (auch: "Vierergruppe Wien"), die Flugblätter und Flugschriften gegen Krieg und Nationalsozialismus verteilte, etwa im Rahmen anonymer Postzusendungen oder durch Auflage in Telefonzellen und Stiegenhäusern.

Durch Denunziation anderer Mitschüler begann die Gestapo im September 1941 mit Ermittlungen am Gymnasium Kundmanngasse. Im folgenden Oktober wurde Josef Landgraf verhaftet, am 19. und 20. Jänner 1942 Friedrich Fexer und die anderen beiden. Die Anklageschrift vom 17. April 1942 bezichtigte die Gruppe eines hochverräterischen Unternehmens und im folgenden August wurden die vier Jugendlichen im Wiener Landesgericht zum Tod beziehungsweise zu langen Zuchthausstrafen (so Friedrich Fexer zu sechs Jahren Haft) verurteilt. Fexer wurde in das Jugendgefängnis Kaiser-Ebersdorf überstellt, von wo aus er im Oktober 1944 gemeinsam mit Anton Brunner (dessen Todesstrafe in eine Haftstrafe umgewandelt worden war) in eine Strafkompanie ("Bewährungs-Bataillone") versetzt wurde.

Nach dem Krieg studierte Fexer, promovierte zum Dr. phil. und wurde Lehrer. Während seines Studiums engagierte er sich im Verband Sozialistischer Studenten Österreichs (VSStÖ). Er starb im Sommer 1959 an einer Blutvergiftung. Anfang 2015 publizierte der Historiker Manfred Pawlik das Buch "Friedrich Fexer − Widerstand und Widerstandspädagogik", in dessen Mittelpunkt die Korrespondenz aus dem Landesgericht und das Gefängnistagebuch des jungen Mannes stehen.

2017 wurde eine Gedenktafel für Friedrich Fexer am Akademischen Gymnasium enthüllt.

Literatur

Manfred Pawlik: Friedrich Fexer. Widerstand und Widerstandspädagogik. Horn: Berger 2014.

Weblinks