Friedrich Staps
Friedrich Staps, * 14. März 1792 Naumburg an der Saale, † 16.(?) Oktober 1809 bei Wien, Kaufmannslehrling.
Biografie
Friedrich Staps kam als ältester Sohn des lutherischen Pfarrers Friedrich Gottlob Staps und dessen Ehefrau, einer geborenen Wislicenus, auf die Welt. Er machte eine Kaufmannslehre und hatte ab 1806 eine Lehrstelle in Erfurt inne. Ende September 1809 reiste er von Erfurt nach Wien, wo er vermutlich am 12. Oktober 1809 währender einer Parade einen Attentatsversuch auf Napoleon I. verübte. Der siebzehnjährige Lehrling wurde festgenommen, der Überlieferung nach von Napoleon persönlich verhört und schließlich hingerichtet. Das Datum der Hinrichtung ist nicht gesichert, häufig wird der 16. Oktober 1809 angegeben.
Die Hinrichtung wurde im Hof des Hauses Mariahilfer Straße 160 vollzogen. Im Innenhof des Gebäudes Oesterleingasse 1 erinnert auf einem Mauersockel ein nicht öffentlich zugängliches Denkmal an Friedrich Staps. Das Denkmal besteht aus einem dreiteiligen Gruppo: ein Adler, der Trophäen in seinen Fängen hält, wird von zwei Kürissen flankiert, die ihm zugewendet sind.
Über den genauen Tathergang und die Umstände seiner Hinrichtung ist wenig bekannt, was zu verschiedenen Spekulationen über den Vorfall führte. Das Schicksal des jungen Mannes inspirierte patriotische Geschichten und Volksstücke.
Quellen
- Wienbibliothek im Rathaus: Friedrich Staps. Erschossen zu Schönbrunn, bei Wien, auf Napoleons Befehl im October 1809. Eine Biographie aus den hinterlassenen Papieren seines Vaters M. Fr. Gottl. Staps, Prediger zu St. Ohtmar vor Naumburg. Nebst den Zeugnissen der Zeitgenossen. Berlin 1843. [Signatur: A-11264]
- Walter Molo: Friedrich Staps: Ein deutsches Volksstück in vier Aufzügen. München: A. Langen 1918