Friedrich Tintner
Dr. Friedrich Tintner, geboren am 1. Mai 1873 in Brünn, heiratete am 12. August 1919 in Baden bei Wien seine Frau Margit, geb. Pollak, verw. Schaalmann. Tintner war als Generalstabsarzt tätig und veröffentlichte seine Erfahrungen im türkisch-bulgarischen Krieg in zwei Fachzeitschriften. Im Verlauf seiner Karriere hat Tintner insgesamt 38 Patente für sanitätstechnisches oder medizinisches Equipment u.a. gemeinsam mit Dr. Isidor Rosner von der Wiener Freiwilligen Rettungsgesellschaft angemeldet. Im Zuge der Machtübernahme der Nationalsozialisten geriet Familie Tintner in der Verfolgungsapparat. 1939 wurde Tintner gezwungen seine Patente zu veräußern. Basierend auf ihrem Vermögen von 387,306.66 Reichmark wurde Margit Tintner eine 'Reichsfluchtsteuer' von 94,976.21 Reichsmark auferlegt. Friedrich Tintner verstarb 1943 im Sammellager Malzgasse, während sein Bruder Rudolf Margit zur Flucht nach Ungarn verhalf.
Quellen
Gedenktafel Sammelwohnung I. Neutorgasse 15
Biographie von Rudolf Tintner, Stadtbaumeister St. Pölten [www.juden-in-st-poelten.at/]
Andreas Kern: „Arisierte Patente“. Jüdische ErfinderInnenschicksale im Nationalsozialismus. Dipl.-Arb. Universität Wien, Wien 2012, S. 59.
Claims Resolution Tribunal, 2007 [1]
Patente von Friedrich Tintner, 1920 [2]
Schwarz-weiß Foto von Friedrich Tintner aus der Fotosammlung des Jüdischen Museum Berlin, um 1918 [3]
Fritz Tintner: Kriegschirugische Erfahrungen im Türkisch- Bulgarischen Feldzug“ In. Der Militärarzt 47, (1913) Nr.4, S. 49-60. [4]
Fritz Tintner: Erlebnisse und Beobachtungen im Türkisch-Bulgarischen Kriege. In. Wiener Medizinische Wochenschrift 6 (1913).
Geburtsregister der israelitischen Kultusgemeinde Brünn Nr. 715/1873