Fritz Schreier
Fritz Schreier, * 4. April 1897 Wien, † 7. Juni 1981 Kalifornien, USA, Jurist, Gattin (1925) Josefine Feldscharek.
Nach Militärdienst (1915-1918) studierte Schreier an der Universität Wien (Dr. jur. 1920), danach an der Universität Freiburg im Breisgau (bei E. Husserl). Er absolvierte die juridische Praxis und ließ sich 1929 als Rechtsanwalt in Wien nieder. 1925 habilitierte er sich an der Universität Wien für Rechtsphilosophie (Schüler von Hans Kelsen). 1938 wurde er entlassen und in einem Konzentrationslager inhaftiert; 1941 gelang ihm die Emigration über die Schweiz in die USA, wo er sich mit Marketing-Forschung beschäftigte und später Professor am Brodelin College (Norfolk) wurde. Gastprofessuren führten ihn an die University of California (1959), nach Haifa (1963-1966) und an die Universität Santa Clara in Kalifornien (1966/1967).
Schreier verfasste eine Reihe rechtsphilosophischer Werke, die die Reine Rechtslehre von Kelsen auf die Philosophie von Husserl gründen sollte (Grundbegriffe und Grundformen des Rechts, 1924; Die Interpretation der Gesellschaften und Rechtsgeschäfte, 1927; Schuld und Unrecht, 1935). In den USA schrieb er ein einflussreiches Werk über Marketing (Modern Marketing Research, 1967).
Literatur
- [Joseph] Kürschners deutscher Gelehrtenkalender. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Band 3. Berlin: de Gruyter / München: Saur 1931, S. 2667
- Andrea Vetricek: Die Lehrer der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, die 1938 entlassen wurden. Diss., Univ. Wien. Wien 1980, S. 127
- Robert Walter: Die Lehre des Verfassungs- und Verwaltungsrechts an der Universität Wien von 1810-1938. In: Juristische Blätter 110 (1988), S. 622