Bereits im Mittelalter finden sich in Wien öffentliche Garküchen, also unter freiem Himmel geführte Küchen auf Plätzen und Straßen, in welchen günstige gekochte oder gebratene Speisen ("geselcht fleisch, fleck und fisch"[1]), mitunter auch Wein dargeboten wurden; frequentiert wurden sie vor allem von den ärmeren Bevölkerungsschichten sowie Reisenden. Die Betreiber solcher öffentlichen Küchen wurden Garköche oder Stadtköche genannt, die zumindest seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts auch Gastmähler bei festlichen Gelegenheiten wie Hochzeiten zubereiteten.
Eine den öffentlichen Garküchen ähnliche Erscheinung sind die so genannten Brätelbratereien, die gebratene Fleisch- und Wurstwaren verkauften. Anders als die Garküchen durften die Brätelbrater ihr Gewerbe aber nur zu bestimmten Gelegenheiten und Festen ausüben.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Innungen und Handelsgremien: Köche
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Innungen und Handelsgremien, U: Urkunden: Gesamtserie aller Innungen (enthält Urkunden der Köcheinnung)
Literatur
- Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 66, 128
Einzelnachweise
- ↑ Zit. n. Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 66