Gertrud Bodenwieser-Rosenthal

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Schule Gertrud Bodenwieser auf Friedrich Kieslers Rundbühne, Internationale Ausstellung neue Theatertechnik, Wiener Konzerthaus 1924
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Bodenwieser-Rosenthal, Gertrud
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Bondi, Gertrud
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  13288
GNDGemeindsame Normdatei 119115379
Wikidata Q1515526
GeburtsdatumDatum der Geburt 3. Februar 1890
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 10. November 1959
SterbeortSterbeort Sydney, Australien 4058708-3
BerufBeruf Tänzerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 21.05.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Schule Gertrud Bodenwieser auf Friedrich Kieslers Rundbühne.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Schule Gertrud Bodenwieser auf Friedrich Kieslers Rundbühne, Internationale Ausstellung neue Theatertechnik, Wiener Konzerthaus 1924

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Gertrud Bodenwieser-Rosenthal, * 3. Februar 1890 Wien, † 10. November 1959 Sydney, Australien, Tänzerin, Ehemann Friedrich Rosenthal (Regisseur am Deutschen Volkstheater).

Biografie

Gertrud Bodenwieser wurde am 3. Februar 1890 als Gertrud Bondi in einer jüdischen Familie in Wien geboren. Sie erhielt eine klassische Tanzausbildung bei Carl Godlewski an der Wiener Musikakademie und debütierte 1919. Von 1921 bis 1938 unterrichtete sie an der Akademie für Musik und darstellende Kunst Mimik und Tanz.

1922 gründete Bodenwieser eine eigene Tanzschule, die sich im Keller des Wiener Konzerthauses niederließ. Mit ihrer Tanzgruppe begründete sie einen Stil, der auf der Umsetzung von maschinellen Bewegungen in eine künstlerische Form beruhte. Es gab zahlreiche Auftritte mit eigenen Programmen und auch Mitwirkungen in verschiedenen Sprechtheaterinszenierungen. Tourneen führten sie durch ganz Europa und 1934 sogar als erste europäische Tanzgruppe nach Japan.

1934 gründete sie (gemeinsam mit Steffi Stahl) eine Modern Dance Group. Sie übertrug den Expressionismus der Malerei ins Tänzerische und kreierte damit eine (nicht unumstrittene) Tanzart. Mit ihren besten Schülern veranstaltete sie im In- und Ausland Tanzakademien, bei denen ausnahmslos Tänze nach ihren eigenen Ideen und Entwürfen zur Darstellung gelangten; ihre bekannteste Tanzschöpfung war „Dämon Maschine" (Versuch, Einfluß und Auswirkung des modernen Maschinenprinzips auf das Menschliche tänzerisch darzustellen). Damit gelang es ihr, den seither oft kopierten „Arbeitstanz" zu schaffen.

Im Jahre 1938 emigrierte Bodenwieser zunächst nach Kolumbien, wo sie mit einem Auftritt bei den 400-Jahr-Feiern von Bogotà großen Erfolg verbuchen konnte. Hierauf führte sie ihr Weg weiter nach Australien. Sie gründete auch dort eine Tanzschule und wurde zu einer der wichtigsten Vertreterinnen des modernen Balletts in Australien. Sie brachte heute berühmte Tänzer und Choreographen wie Anita Ardell, Keith Bain und Margaret Chapple hervor. Bodenwieser-Rosenthal ist die bekannteste Vertreterin einer österreichischen Tanztradition im Modern Dance.

Gertrud-Bodenwieser-Gasse

Quellen

Literatur

  • Andrea Amort: Schreckliche Schönheit. Gertrud Bodenwiesers Tanz „Dämon Maschine“. In: Wien Museum Magazin, 23.02.2024
  • Rudolf Flotzinger [Hg.]: Oesterreichisches Musiklexikon (OeML). Band 1: Abbado - Fux. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2002
  • Der Standard, 21.08.1990
  • Otto Schneider: Der Gesellschafts-, Volks- und Kunsttanz von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1985
  • Agnes Bleier-Brody: Gertrud Boenwieser-Rosenthal und der Neue Tanz. In: Josef Mayerhöfer [Hg.]: Tanz. 20. Jahrhundert in Wien. Ausstellungskatalog. Wien: Österreichisches Theatermuseum 1979, S. 53 ff.
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982, S. 248 f.


Gertrud Bodenwieser-Rosenthal im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.