Gioacchino Rossini
Rossini Gioacchino, * 29. Februar 1792 Pesaro, Italien, † 13. November 1868 Passy bei Paris, Komponist, Gattin Isabelle Colbran, Sängerin. Studierte 1806-1810 im Liceo Museum in Bologna Violoncello, Klavier und Kontrapunkt sowie die Opern Haydns und Mozarts und trat mit ersten Kompositionen an die Öffentlichkeit. 1815-1823 schrieb er für Domenico Barbaja, ab 1821 Pächter des Kärntnertortheaters, 20 Opern als Auftragswerke; 1816 komponierte er den "Barbier von Sevilla", sein erfolgreichstes Werk (Erstaufführung 28. September 1819 Theater an der Wien). Am 23. Februar 1822 kam Rossini mit seiner Gattin nach Wien, logierte im Gasthof "Zur Stadt Frankfurt" (ehemals "Zum goldenen Ochsen", 1, Seilergasse 14, Spiegelgasse 13), dirigierte hier seine Opern "La Cenerentola" und "Zelmira" und versetzte Wien in einen "Rossini-Taumel", dem sich auch Schubert und Grillparzer nicht entziehen konnten. Rossini besuchte wahrscheinlich Beethoven in seiner Wohnung 3, Landstraßer Hauptstraße 60. Im Kärntnertortheater wurden in 56 Vorstellungen acht Rossini-Opern gespielt, weitere sieben Vorstellungen gab es im Theater an der Wien. Am 25. Juni 1830 fand im Kärntnertortheater die Erstaufführung des "Wilhelm Tell" statt (Uraufführung 1829 Paris). Rossinis Werke trugen dazu bei, dass in Wien die italienische Oper die bis dahin dominierende französische zurückdrängte. Porträtbüste von Johannes Benk in der Staatsoper (1866). Rossinigasse.
Literatur
- Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Mainz: Schott 1959-1961
- Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, Register
- Walther Brauneis: Beethoven und Rossini. Neue Argumente für eine Begegnung der beiden Komponisten im Frühjahr 1822. In: Wiener Beethovengesellschaft: Mitteilungsblatt 3 (1992)
- Felix Czeike: Rossini in Wien. In: Wienmagazin 2 (1992)