Gottfried Schenker

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Schenker, Gottfried
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  7089
GNDGemeindsame Normdatei 14054819X
Wikidata Q85576
GeburtsdatumDatum der Geburt 14. Februar 1842
GeburtsortOrt der Geburt Däniken, Schweiz
SterbedatumSterbedatum 26. November 1901
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Spediteur, Unternehmer
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 7.12.2022 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Heiligenstädter Friedhof
Grabstelle Familiengruft
  • 1., Wildpretmarkt 8 (Wirkungsadresse)
  • 1., Neutorgasse 17 (Wirkungsadresse)
  • 4., Favoritenstraße 9 (Wirkungsadresse)
  • 1., Bartensteingasse 2 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Gottfried Schenker, * 14. Februar 1842 Däniken, Kanton Solothurn, Schweiz, Rössliweg, † 26. November 1901 Wien 1, Bartensteingasse 2 (Einsegnung Votivkirche; Heiligenstädter Friedhof, Familiengruft, Spediteur, Gattin (1869) Barbara Schulz (aus Mainz). Brach 1862 sein Jusstudium in Heidelberg aus wirtschaftlichen Gründen ab (Tod des Vaters am 18. August 1865) und wandte sich dem Kaufmannsberuf zu. Als Beauftragter der Baseler Spedition Braff & Eckert kam er 1867 nach Wien und Budapest. Anfang 1868 löste er dieses Arbeitsverhältnis, wickelte in der Folge Geschäfte auf eigene Rechnung ab (Büro 4, Favoritenstraße 9) und übernahm im März die Vertretung der Hamburger Spedition Elkan & Co. in Wien. Am 1. Juli 1872 gründete Schenker, der für Elkan & Co. sehr erfolgreich tätig gewesen war, aber auch die zukünftige Bedeutung des internationalen Speditionsgeschäfts erkannte, in Wien mit Moriz Karpeles und dem "Waaren-Speditions-Tarifsgeschäftsinhaber" Moriz Hirsch eine eigene Firma (Offene Handelsgesellschaft "Schenker & Co.", die am 16. Juli 1872 ins Handelsregister eingetragen wurde), an die er in den folgenden Jahren zahlreiche Agenturen verschiedener vor allem west- und mitteleuropäischer Eisenbahngesellschaften vertraglich zu binden vermochte, wodurch er den Aktionsradius erheblich ausweiten konnte (er gründete 33 Filialen und beschäftigte 1901 rund 1.000 Angestellte); erster Firmenstandort war 1, Wildpretmarkt 8. Seine Idee (1873), Kleinsendungen zu Transporteinheiten zusammenzufassen, war die Geburtsstunde des Bahnsammelverkehrs, in dem Schenker durch ständige Weiterentwicklung zum Marktführer wurde; 1891 kaufte er 60 zweiachsige Eisenbahnwaggons, die er im Sammelverkehr Wien-Prag-Budapest und Wien-Triest einsetzte. Er engagierte sich auch im Flussschifffahrts- und Seefahrtsgeschäft (1879 Gründung der Gesellschaft "The Adria Steamship Company" für den adriatisch-europäischen Linienverkehr und 1895 der Reederei "Austro Americana" für den Überseeverkehr von Triest nach Nordamerika) sowie auf dem Reisebürosektor (Gründung des "Schenker-Reisebüros" 1886, Filialen in München 1890, Prag und Karlsbad 1898), wurde bei der Weltausstellung 1873 Messespediteur für ausländische Delegationen (worauf er auch bei nachfolgenden Weltausstellungen mit Messegeschäften große Erfolge verbuchen konnte), übernahm aber unter anderem auch die Agentur der "Deutschen Levante-Linie" (1891) und ging kundenfreundlich eigene Wege in der Telegraphie. Auf einem 1887 in Heiligenstadt erworbenen Grundstück ließ er sich eine Villa erbauen, behielt aber seine Stadtwohnung in der Bartensteingasse bei; das Büro befand sich 1, Neutorgasse 17. Nach dem Tod seines Sohns Eduard (1872-1892) adoptierte Schenker 1896 seinen angeheirateten Neffen Dr. August Angerer und setzte ihn zum Universalerben ein.

Träger hoher Auszeichnungen.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Rudolf von Granichstaedten-Cerva / Josef Mentschl / Gustav Otruba: Altösterreichische Unternehmer. 110 Lebensbilder. Wien: Bergland-Verlag 1969 (Österreich-Reihe, 365/367), S. 110 ff.
  • Milan Petrovic: Gottfried Schenker. Ein Porträt. In: Beitext zur LP "110 Jahre Schenker 1872-1982"