Grete Mecenseffy
Mecenseffy Grete, * 9. August 1898 Wien, † 11. September 1985 Gallneukirchen (Evangelisches Pflegeheim; Döblinger Friedhof), evangelische Theologin, Historikerin; Tochter des Feldmarschalleutnants Artur von Mecenseffy und Hedwig von Mecenseffy, geb. Thausing. Studierte an der Universität Wien Geschichte und Germanistik (Dr. phil. 1921) und unterrichtete 1923-1945 als Professorin an einem Realgymnasium (Unterbrechung durch Forschungsaufenthalt in spanischen Archiven, wo sie Material über die Verbindungen zwischen den Madrider und Wiener Habsburgern sammelte). Nach dem Zweiten Weltkrieg war Mecenseffy 1945-1947 beim British Military Government in Wien beschäftigt und studierte anschließend an den Universitäten Wien und Zürich evangelische Theologie (Dr. theol. 1951). Nach Habilitation an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Wien (1952), wo sie Kirchengeschichte lehrte, wurde sie 1958 tit. ao. Prof. und 1965 o. Prof. 1966 wurde sie zur evangelisch-reformierten Pfarrerin ordiniert. 1954-1972 war sie leitende Redakteurin des Reformierten Kirchenblatts. Sie veröffentlichte unter anderem 1956 das Standardwerk „Geschichte des Protestantismus in Österreich", 1965 eine Arbeit über evangelische Lehrer an der Universität Wien und 1980 (gemeinsam mit Hermann Rassl) „Die evangelischen Kirchen Wiens" (Wiener Geschichtsbücher, 24); außerdem widmete sie sich der Herausgabe österreichischer Täuferakten.
Literatur
- Jahrbuch für die Geschichte des Protestantismus in Österreich 103 (1987), S. 145 ff.
- Alfred Raddatz / Kurt Lüthi [Hg.]: Evangelischer Glaube und Geschichte. Grete Mecenseffy zum 85 Geburtstag. Wien 1984 (Reformiertes Kirchenblatt: Aktuelle Reihe, 26)
- Presse, 26.09.1985