Grete Mostny-Glaser
Grete Mostny-Glaser, * 17. September 1914 Linz, † 15. Dezember 1991 Santiago de Chile, Archäologin, Prähistorikerin
Biographie
Die Tochter des Linzer Fabrikanten Paul Mostny und seiner Frau Julie (geborene Glaser) inskribierte 1933 an der Universität Wien Ägyptologie, Afrikanistik und Prähistorie. 1937 beendete sie ihre Dissertation "Die Kleidung der aegyptischen Frau im alten Reich". Da es ihr nach dem "Anschluss" nicht mehr möglich war, in Wien die Rigorosen abzulegen, promovierte sie 1939 in Brüssel. Nach einem Studienaufenthalt in Ägypten emigrierte sie mit ihrer Mutter und ihrem Bruder nach Chile, wo sie eine Anstellung am Museo Nacional de Historia Natural fand.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt sie von der österreichischen Regierung ihr Wiener Doktorat übermittelt, verbunden mit der Einladung, an der Universität Wien zu unterrichten. Grete Mostny lehnte ab, blieb in Chile und nahm 1946 die chilenische Staatsbürgerschaft an. Hier untersuchte sie die frühen Kulturen Südamerikas, nahm an Ausgrabungen teil und hielt Lehrveranstaltungen an der Facultad de Filosofía y Educación der Universidad de Chile. Von 1964 bis 1982 leitete Grete Mostny-Glaser da Chilenische Nationalmuseum für Naturkunde.
Seit 2013 verleiht die Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät der Universität Wien den "Grete Mostny-Dissertationspreis" für hervorragende Doktorarbeiten.
Ihr Denkmal steht im Arkadenhof der Universität Wien.
Literatur
- Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938: Grete Mostny [Stand: 06.07.2016]
- Frauen im Arkadenhof: Die Muse bekommt Unterstützung. In: Der Standard, 28.10.2015