Gustav Bickell
Gustav Bickell, * 7. Juli 1838 Kassel, † 14. Jänner 1906 Wien 3, Salesianergasse 29 (Zentralfriedhof), Theologe, Orientalist, Sohn des Kirchenrechtlers Johann Wilhelm Bickell. Studierte ab 1857 in Marburg und Halle Theologie und Sprachwissenschaften (Dr. phil., theologisches Examen) und habilitierte sich 1862 in Marburg für indogermanische und semitische Philologie. Nach Konvertierung (1865) besuchte er das Priesterseminar in Fulda, erhielt 1867 die Priesterweihe und ging als Professor für orientalische Sprachen nach Münster, 1874 nach Innsbruck. 1891-1906 war Bickell Professor für Semitistik an der Universität Wien; er galt als einer der besten Kenner der syrischen Sprache und veröffentlichte zahlreiche Arbeiten über syrische Handschriften, syrische Kirchenväter und das Alte Testament, verfaßte einen Grundriß der hebräischen Sprache und gab das biblische Buch „Der Prediger" heraus. Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften (1892). Siehe auch Bickelldenkmal, Bickellgasse.
Literatur
- Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Begründet und hg. von Friedrich Wilhelm Bautz. Herzberg [u.a.]: Bautz 1975 - lfd.
- Biographisches Jahrbuch für Altertumskunde (Nekrologe). Leipzig: Reisland 1879-1944
- Michael Buchberger [Hg.]: Lexikon für Theologie und Kirche. Band 2. Freiburg im Breisgau: Herder 1931
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 56. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1906, S. 347 ff.
- Ernst Ludwig Dietrich: Gustav Bickell. In: Jahrbuch Kurhessen und Waldeck 4 (1950), S. 25 ff.
- Morgenblatt der Neuen Freien Presse, 16.01.1906
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 12.01.1956