Gustav Wagenmann, Mineralöl-, Ceresin- und Paraffin-Raffinerie, Stearinkerzen- und Fettwaren-Fabrik
Das Unternehmen wurde 1860 zur Verarbeitung galizischen Rohöls unter dem Namen „Erste Wiener Petroleum-Raffinerie“ gegründet. Das Unternehmen profitierte vom amerikanischen Bürgerkrieg und konnte Petroleum sogar nach Norddeutschland exportieren. Produziert wurden auch mineralische Schmieröle für den Eisenbahn- und Industriebetrieb in der Habsburgermonarchie, den deutschen Staaten und der Schweiz. 1865 wurde eine Paraffin-Raffinerie angegliedert. Hergestellt wurden Paraffinkerzen, ab 1868 auch Stearinkerzen. In den 1890er Jahren konnte durch ein System der Fettdestillation auch Elain für Seifen- und Textilfabriken, Glycerin für Glycerinraffinerien produziert werden. Im Jahr 1872 erfolgte ein Erweiterungsschritt durch den Betrieb einer Ceresinfabrik in der beträchtliche Mengen für den Export in zahlreiche europäische Länder und Indien hergestellt wurden. Im Jahr 1887 gelang es durch die Verwendung von überhitzten Dampf zur Redestillation der Rückstände der Petroleumdestillation die erzeugten Schmieröle wesentlich zu verbessern.
Ende der 1890er Jahre standen zwei grosse und vier kleine Dampfkessel zur Verfügung. 200-250 Arbeiter produzierten verschiedene Öle, Petroleum, Petroleumäther, Benzin, Schmierfette, Vaseline, Kerzen, Wachswaren und Ceresin.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B74/1: Handelsregister E 1/254, Gust. Wagenmann
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B75/14: Handelsregister Ges 14/25, Gust. Wagenmann
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B74/17: Handelsregister E 17/107, Gust. Wagenmann
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B74/31: Handelsregister E 31/293, Gust. Wagenmann
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B75/47: Handelsregister Ges 47/158, Gust. Wagenmann
Literatur
- Die Gross-Industrie Oesterreichs. Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Oesterreichs 1898, Bd. 6, Wien: Leopold Weiss 1898, S. 22.