Hans Christian Lumbye
Hans Christian Lumbye, * 02. Mai 1810 Kopenhagen (Dänemark), † 20. März 1874 Kopenhagen (Dänemark), Komponist
Biographie
Hans Christian Lumbye übersiedelte mit seinen Eltern 1816 von seinem Geburtsort Kopenhagen nach Odense, wohin der Vater als Militärbeamter versetzt wurde. Dort erhielt der Knabe seinen ersten Musikunterricht in Violine und später auch in Trompete. Bereits im Alter von 14 Jahren wurde er Trompeter im örtlichen Regimentsorchester und bekam ein Jahr später den Gesellenbrief.
1829 ging Lumbye nach Kopenhagen zurück, wo er als Trompeter in der königlichen Leibgarde zu Pferde angestellt wurde. Nebenbei wirkte er im Kopenhagener Stadtmusikantenensemble mit, das auch bei Bällen und Tanzfesten aufspielte. Aus dieser Zeit stammen auch seine ersten Kompositionen. 1840 hörte Lumbye in Kopenhagen ein Konzert eines Orchesters aus der Steiermark, das zum ersten Mal in Skandinavien Werke von Johann Strauss (Vater) und Joseph Lanner zur Aufführung brachte. Lumbye war so begeistert, dass er bald darauf sein eigenes Orchester gründete, mit dem er österreichischen Tanzkapellen nacheiferte und in dem er selbst als Dirigent auftrat. Auch auf dem kompositorischen Sektor brachte er ab diesem Zeitpunkt nur noch Tanzmusik heraus, die im Stil an die großen Wiener Meister angelehnt ist. Sein erstes öffentliches Konzert nannte er sogar “Concert à la Strauss“. Bald unternahm er mit dem Orchester Tourneen, die ihn neben Hamburg, Berlin, Paris, St. Petersburg und Stockholm auch nach Wien führten.
Als der Kopenhagener Vergnügungspark “Tivoli“ 1843 eröffnet wurde, bekam Lumbye im dortigen Konzertsaal eine Lebensstellung als Orchesterleiter. Er brachte im Laufe seines Lebens die unglaubliche Zahl von über 700 Tanzkompositionen heraus.
Literatur
- Ludwig Finscher [Hg.]: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik. Personenteil 11. Kassel [u.a.]: Bärenreiter [u.a.] 2004