Hartmann Schedel
Hartmann Schedel, * 13. Februar 1440 Nürnberg, † 28. November 1514 Nürnberg, Bürgerssohn. Studierte in Leipzig Jus, wandte sich bald humanistischen Studien zu und studierte in Pavia Medizin. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland (1466) wurde er 1470 Physikus in Nördlingen, 1475 in Amberg und 1484 in Nürnberg. Hier erschien 1493 die lateinische Urausgabe ("Liber cronicarum") seiner "Weltchronik" (mit über 2.000 Holzschnitten von Wolgemut [Lehrer Dürers] und Pleydenwurff, unter denen sich auch eine Beschreibung Wiens samt Ansicht von Norden befindet); da die Ansicht in drei Teilen (von verschiedenen topographischen Standpunkten aus) gezeichnet und geschnitten wurde, zudem der mittlere Holzstock (wahrscheinlich aus buchtechnischen Gründen) stark beschnitten ist, wurden die Ungenauigkeiten lange Zeit überschätzt (so dürfte beispielsweise die fehlende Ruprechtskirche auf die Verkürzung des Druckstocks zurückzuführen sein). Schedel stand im Mittelpunkt des Nürnberger Humanistenkreises, der humanistisches Ideengut auch der bildenden Kunst vermittelte.
Literatur
- Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 3: S-Z. Register. München: A. Francke 1975
- E. Rücker: Die Schedelsche Weltchronik. Das größte Buchunternehmen der Dürer-Zeit ; mit einem Katalog der Städteansichten. München: Prestel 1973
- Felix Czeike: Das Wiener Stadtbild in Gesamtansichten 1. In: Handbuch der Stadt Wien 88 (1974), II/13, S. 28 f.