Haxe(n)
Haxe(n), in der Umgangssprache Unterschenkel und Fuß von Mensch und Tier. Besonders gebräuchlich ist der Ausdruck im Kulinarischen: Schweins- und Kalbshaxen. In der Schriftsprache gilt das Synonym Stelze. Die Verkleinerungsform Haxerl (Hendlhaxerl) sowie die Bezeichnungen „Haxlbeißer" (auch Wadlbeißer), übertragen aus dem Verhalten mancher Hunde, die hinterrücks zubeißen, bzw. „ein Haxl stellen" (ein Bein stellen) und „ums Haxl hauen" (übervorteilen) sind auch in der Schriftsprache üblich.
Die Schweinshaxen, im Ganzen gebraten, heiß oder kalt serviert, gelten als beliebte Unterlage zum Wein. Sie werden in Fleischhauereien und beim Heurigen tellerfertig angeboten. Die Kalbshaxen hingegen werden in Gastbetrieben und im privaten Haushalt zur Hauptmahlzeit zubereitet, im Ganzen gebraten oder ausgelöst auch gebacken sowie zu Ragouts und Einmachgerichten verarbeitet.
Das Wort Haxe(n), auch Hachse und Hechse, mittelhochdeutsch hahsen, hehsen, bedeutete „Kniebug der Pferde und Hunde", althochdeutsch Achillessehne. Die altfranzösische „hox(e)ne" mit der Bedeutungserweiterung zu „Wade" und dann „Unterschenkel" könnte unserer Wortform zugrunde liegen.
Literatur
- Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Berlin: de Gruyter
- Jakob Ebner: Duden, Wie sagt man in Österreich? Wörterbuch der Österreichischen Besonderheiten. Mannheim [u.a.]: Bibliographisches Inst. 1969