Heinrich Roiß
Roiß Heinrich, * 3. Juni 1927 Wien, † 29. April 1959 Nepal (Nordost-Gratsattel des Dhaulagiri, Spaltensturz), Bundesbahnbeamter, Bergsteiger. Er entwickelte sich schon in sehr jungen Jahren zu einem hervorragenden Fels- und Eiskletterer, der bald die schwierigsten Bergtouren in den österreichischen Alpen, aber auch in den Südtiroler Dolomiten und im Bereich der Viertausender der Westalpen nachweisen konnte. Er wurde Mitglied der Bergsteigergruppe im Österreichischen Touristenklub und beim elitären Österreichischen Alpenklub. Über die Österreichische Himalaya-Gesellschaft konnte er 1956 an der Österreichischen Himalaya-Karakorum-Expedition teilnehmen, die zur Erstersteigung des 8035 Meter hohen Gasherbrum II führte. 1958 leitete er die Expedition zum Haramosh (7392 Meter), den er gemeinsam mit zwei weiteren Teilnehmern bezwingen konnte. 1959 fand unter der Leitung von Fritz Moravec die Dhaulagiri-Expedition statt, an der Roiß als dessen Stellvertreter teilnahm. Roiß verunglückte in einem in 5700 Meter Höhe errichteten Lager, als er kurz das Zelt verließ. Er stürzte in eine völlig verschneite Gletscherspalte und starb, ehe er geborgen werden konnte.
Literatur
- Österreichische Touristenzeitung 1959, S. 71, S. 87, S. 103
- Österreichische Alpenzeitung 1960, S. 130 f.
- Otto W. Steiner: Die Österreichische Himalaya-Gesellschaft. Von ihrem Werden und ihrer Tätigkeit. Wien: Selbstverlag 1978, S. 16 f., S. 19 f.